MEC: Ein Stück Eisenbahngeschichte
Im neuen Domizil stellt der Modell-Eisenbahn-Club Wuppertal auf 250 Quadratmetern aus.
Rott. Langsam, aber spursicher rasselt etwas auf dem Rott. Nicht nur die Gäste schlängeln sich vorbei, an minutiös gestalteten Landschaften, mitunter aber auch echtem Bahninventar, so etwa eingangs der alte Original-Bahnschalter des Bahnhofs Radevormwald. Der Modell-Eisenbahn-Club Wuppertal (MEC) lud auch dieses Jahr wieder zu den „Adventsvorführungen“.
Insgesamt sieben Anlagen auf einer Fläche von 250 Quadratmetern gebe es mittlerweile zu bewundern, erzählt Andreas Hölschen, Vorsitzender des Vereins. Der Verein geht bereits ins 62. Jahr und zählt mittlerweile 25 aktive Mitglieder und nochmals so viele Förderer.
Die Anfänge des Vereins reichen bis in die 50er Jahre zurück, als die Bahn zur Ausbildung neuer Stellwerker eine Modellbahnanlage benötigte, die in einem alten Waggon ihren Platz fand und aufgrund ihrer Mobilität so auch schon mal in Italien neues Personal auszubilden half. Nach mehreren Umzügen vom Steinbecker Bahnhof zum Hatzfeld fand der Verein in den großzügigen Räumen an der Eschenstraße sein letztes Domizil.
Umgezogen war man mit einer kleinen und der Großanlage. Die Großanlage selbst ist aktuell auf 40 Quadratmeter angewachsen und verfügt über mehrere ‘Schattenbahnhöfe’, die sich versteckt unter der Landschaft befinden. Auf diese Weise lassen sich bis zu elf Züge zeigen. Besonders sei neben den Sponsorenwaggons, dass die Anlage komplett digital gesteuert sei und wegen ihrer Komplexität der Besuch eines speziellen Seminars notwendig sei, erklärt Hölschen. Ganz anders verhält es sich mit der sogenannten Kofferbahn. Diese Anlage der Spur Z passt sich in nur einen Aktenkofferdeckel ein und beherbergt dennoch zwei komplette Ringstrecken. Daneben findet sich eine Probierstrecke für junge Eisenbahner.
An der originalen Spur 0-Anlage aus den 30er-Jahren erhält man Einblick in die Anfänge der Modellbahnkultur, dort rasselt es besonders laut entlang von Tradition und Technikbewusstsein. Ganz anders klingt es, wenn Hermann Sanddorn, seine mit Klangeffekten ausgestattete Königsspur-Loks fahren lässt. Da hört man noch heute wie vor 70 Jahren das „schwarze Krokodil“ durch das Tal fahren.