Samoastraße: Ein Spielplatz Marke Eigenbau
Die IG Nächstebreck saniert den Platz an der Samoastraße. Dank Helfern und Sponsoren soll er in drei Monaten fertig sein.
Nächstebreck. Der Kinderspielplatz an der Samoastraße ist ein Beispiel dafür, was man mit ehrenamtlichem Engagement alles auf die Beine stellen kann: Die Nachbarschaft wollte nicht länger hinnehmen, dass der marode Spielplatz aufgrund der leeren Kassen der Stadt nicht saniert werden kann und nahm das Projekt selbst in die Hand. In kompletter Eigenleistung will die Interessengemeinschaft Nächstebreck (IG) das Gelände kindgerecht umgestalten.
„Es hat mich jedes Mal geärgert, wenn ich an dem Platz vorbeigegangen bin“, erklärt Spielplatzpatin Renate Roedszus, die den Anstoß zu der Initiative gegeben hat. Das Gelände, in dessen Umgebung viele Kinder wohnen, sei komplett zugewachsen gewesen und wurde vor allem als Hundetoilette missbraucht. Von den ursprünglichen Spielgeräten war nichts mehr zu sehen.
„Der Platz hatte keinerlei Spielwert mehr“, erklärt auch Mattis Ricken vom Ressort Grünflächen. Aber die Stadt dürfe aufgrund der Haushaltslage keinen Platz von Grund auf überholen (WZ berichtete). Rund 120.000 Euro würde das in etwa kosten.
Ob die Demontage der maroden Palisaden, das Fällen der Bäume oder das Gießen der Fundamente für die neuen Spielgeräte — alles wird ehrenamtlich an den freien Wochenenden erledigt. Start war im November 2010, der Rohbau ist dank der vielen freiwilligen Helfer mittlerweile fertig. In zwei Wochen sollen die Pflasterarbeiten beginnen, dann werden die Spielgeräte geliefert und der Rasen eingesät. Je nach Wetter soll das Projekt in drei Monaten abgeschlossen sein.
„Wir sind losgezogen und haben Unterstützer gesammelt“, sagt Jürgen Sasse, bei der IG für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Vom Steine schleppenden Pastor über die Freiwillige Feuerwehr und viele Einzelhändler aus der Nachbarschaft — ein „bunter Haufen“ bringt den Platz wieder auf Vordermann. Unterstützt wird die Initiative dabei vom Grünflächenamt. Auch viele Anwohner im Viertel haben gespendet, einige Kinder brachten sogar ihr Taschengeld vorbei.
„Durch das Projekt ist hier ein großer Zusammenhalt entstanden“, sagt Renate Roedszus. Die Initiatoren hoffen, dass die Samoastraße Schule macht und sich auch an anderer Stelle Bürger für ihre Spielplätze einsetzen. „In Wuppertal kann viel bewegt werden, es muss nur jemand in die Hand nehmen“, sagt Sasse.