Schüler am Rande der Apokalypse

Theater-AG zeigen Stück von Wilder.

Kothen. Der Apokalypse entronnen, aber dem Nervenzusammenbruch fortwährend nahe - so präsentierten die Schüler der Theater-AG des Gymnasiums Am Kothen Thornton Wilders "Wir sind noch einmal davongekommen". Das Stück um die Familie Antrobus, die Wilder als Prototyp der amerikanischen Durchschnittsfamilie in einen Wettlauf ums Überleben zwischen Eiszeit, Sintflut und universalem Krieg schickte, ist nicht leicht zu fassen - und doch gelang es den Schülern der Klassen 8 bis 10 überzeugend, sich dem Stoff zu nähern.

Das Schauspiel, welches Thornton Wilder im Jahre 1941 unter dem Eindruck des bevorstehenden Eintritts der Amerikaner in den Zweiten Weltkrieg geschrieben hatte, wurde ein Jahr lang von den Schülern geprobt. Dabei geht Karin Henne, Leiterin der Theater-AG, mit Fingerspitzengefühl vor. "Die größeren Rollen wurden von Schülern gespielt, die im Jahr zuvor bereits in Nebenrollen mitgewirkt haben. So können sie gut in das Stück hineinwachsen", erklärte die Deutschlehrerin.

Vor allem die weiblichen Hauptrollen wurden so mit Bravour gemeistert werden. Da spielte Laura Schmidt, Jahrgangsstufe 10, eine Mrs. Antrobus voller Verkniffenheit, wie man sie einer 16-jährigen kaum zutrauen würde. Hannah Klein hingegen ging vollkommen in der Rolle des hysterischen Weibchens auf, das in guten Zeiten Schönheitskönigin, in schlechten Zeiten Dienstmädchen sein muss. Auch die gemeinsamen Szenen des gesamten Ensembles, wurden mit viel Spaß an der Sache über die Bühne gebracht. Das beeindruckte auch die gut 100 Zuschauer, die nach der zweistündigen Aufführung lange Beifall klatschten.

Eine letzte Aufführung des Stücks ist am Donnerstag, 19 Uhr, im Gymnasium an der Schluchtstraße 34 zu sehen.