Unterbarmen: Gefährden Bauarbeiten die Wupper?
Anwohner befürchten Verunreinigungen des Gewässers — die Behörden geben Entwarnung.
Unterbarmen. Der Schwebebahnhof Völklinger Straße wird zurzeit saniert. Zur Freude des Unterbarmer Bürgervereins bleibt die Station dabei in ihrem historischen Gewand erhalten. Doch die Bauarbeiten rufen auch Kritik hervor: Anwohner sorgen sich um die Wupper, seitdem sie beobachtet haben wollen, dass die beim Umbau anfallenden Abfälle direkt in die Wupper fallen.
Dabei soll es sich den Beobachtungen nach vor allem um Bauschutt und Metalle handeln, die bei Schweißarbeiten versprüht werden. Besonders die Metalle könnten den Ökosystem der Wupper schaden. „Wenn ich ein Papiertaschentuch in die Wupper werfe, werde ich zu Recht bestraft. Das muss doch auch für die Bauarbeiten gelten“, beschwert sich ein Anwohner.
Die Suche nach Verantwortlichen gestaltet sich schwierig. Der Wupperverband spricht zwar ein Wort bei Auflagen zum Schutz des Flusses mit, verweist für die Kontrolle vor Ort allerdings an die Untere Wasserbehörde der Stadt. Dort sieht man sich ebenfalls nicht in der Verantwortung: Nur im Einzelfall schicke die Behörde Mitarbeiter zur Kontrolle an Baustellen. Dazu müsse allerdings ein akuter Vorwurf vorliegen. Generell liege die Genehmigungshoheit und auch die Kontrollfunktion bei der Oberen Wasserbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen.
Susanne Fischer, Wupperverband
Der WZ liegen nun Auszüge aus der Plangenehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf vor. Darin heißt es unter anderem: „Verunreinigungen, die auf den Untergrund einwirken beziehungsweise das Gewässer verunreinigen können, sind sofort [ . . . ] auf eigene Kosten des Auftragnehmers zu beseitigen.“ Außerdem ist nach der Plangenehmigung dafür Sorge zu tragen, dass „kein Bauschutt oder dergleichen an oder in der Wupper gelagert wird oder in das Fließgewässer gelangt.“
In einer Stellungnahme der Bezirksregierung heißt es, diese Auflagen seien stichprobenartig kontrolliert worden. Dabei seien keine Fälle gemeldet worden, bei denen die Vorgaben nicht beachtet wurden. Regierungssprecherin Marcella Zapp räumt allerdings ein, dass es bei Schweißarbeiten zum Abriss der alten Haltestelle zu leichten Verunreinigungen gekommen sein kann: „Im Zuge solcher Arbeiten war es nicht zu vermeiden, dass Funken in die Wupper gesprüht sind.“
Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) als Bauherr können das auch nicht ausschließen, versichern aber, alles für den Schutz der Wupper zu tun. „Bei den Schweißarbeiten beim Abbruch der Station Völklinger Straße haben wir — zusätzlich zur in der Wupper aufgestellten Plattform — Matten ausgelegt, die den Flunkenflug auffangen sollen“, erklärt WSW-Sprecher Holger Stephan. Die Auflagen zum Schutz des Gewässers würden die WSW auch an die beauftragten Firmen weitergeben und durch einen Bauleiter vor Ort kontrollieren.
Aus Sicht des Wupperverbandes bedeutet der Funkenflug, den keiner der Beteiligten ausschließen kann, keine Beeinträchtigung für die Wupper. Sprecherin Susanne Fischer: „Der Müll, der im Stadtgebiet leider immer wieder in die Wupper geworfen wird, ist dagegen eine große Belastung für das Gewässer.“