Werther Brücke: Die neue Station ist fast fertig (mit Video)
Zeitenwende nach 112 Jahren: Mit der neuen Station nach altem Vorbild gehen die letzten noch fehlenden Aufzüge am Wahrzeichen am 12. August in Betrieb.
Barmen. Der Countdown läuft: Mit der Inbetriebnahme der Station Werther Brücke in Barmen — nach historischen Bauplänen und für gut neun Millionen Euro — brechen für die Schwebebahn neue Zeiten an: Erstmals nach 112 Betriebsjahren ist das Wuppertaler Wahrzeichen vollständig mit Aufzügen versehen und damit für Passagiere in Rollstühlen oder mit Kinderwagen barrierefrei zu nutzen. Die WZ warf am Mittwoch vorab einen Blick auf das neue Schmuckstück.
Beim Ortstermin über der Wupper herrscht Hochbetrieb: Am Bahnsteig, an seinen Zugängen und in den Systemräumen der Station Werther Brücke sind gut 30 Handwerker und Techniker im Einsatz, um dem nach außen hin markanten Bahnhof auch innen den letzten Schliff zu geben.
Die Zahlen sprechen für sich: 8000 Quadratmeter Fläche wurden insgesamt mit Rostschutz und Farbe gestrichen. Alleine die Fassade bringt es auf etwa 400 Quadratmeter. „Etwa ein Drittel der Fläche entfällt auf die Fenster“, erklärt Martina Langer von der Projektleitung der WSW. Sie lassen in Zukunft mehr natürliches Licht in die Station und die Werther Brücke dadurch weitaus freundlicher wirken.
Neu ist auch die Möglichkeit, aus luftiger Höhe einen Blick auf die Nachbarschaft entlang der Wupper zu werfen: Die Zugänge zu den beiden Türmen der Seil-aufzüge bieten einen Ausblick auf die Stadt. Gingen die Aufzüge an den anderen Stationen bislang erst einige Wochen später in Betrieb, wurde an der Werther Brücke im Sinne der Passagiere eine Punktlandung hingelegt: Bevor sie ab Montag auch Kinderwagen und Rollstühle transportieren, laufen sie derzeit noch im 24-Stunden-Testbetrieb — mit schweren Eisengewichten im Innenraum.
Dass an dieser Station Seilaufzüge zum Einsatz kommen, hat optische Gründe: Sie kommen außen ohne technische Anbauten aus, die sonst die historisch gehaltene Fassade beeinträchtigen würden. In Abstimmung mit den Denkmalbehörden wurden außerdem vier historische Fassadenfelder aufgearbeitet und in den Jugendstil-Neubau eingesetzt: Sie weisen Gebrauchsspuren auf und sind von den Bahnsteigen aus zu sehen. Neu sind auch die Technikräume an den Zugängen, die der Stationselektronik Platz bieten.
In den nächsten Monaten stehen Restarbeiten im Außenbereich und an der B 7 an: Wie berichtet, wird deren Verkehrsführung zum Herbst hin wieder auf den alten Stand gebracht. Ab Montag früh können sich die Passagiere der Schwebebahn ein eigenes Bild von der neuen Werther Brücke machen.