Wichlinghausen: Ostersonntag gibt es den letzten Gottesdienst

Evangelische Gemeinde stellt Pläne für die Kirche vor.

Wichlinghausen: Ostersonntag gibt es den letzten Gottesdienst
Foto: Archiv

Wichlinghausen. In der Wichlinghauser Kirche wird es — entgegen erster Hoffnungen — in Zukunft keine Gottesdienste mehr geben. „Wir haben uns entschlossen, hier einen Schnitt zu machen“, erklärte Pfarrer Thomas Kroemer. Knapp 30 Menschen waren der Einladung der Evangelischen Gemeinde in die Wichlinghauser Kirche gefolgt, um sich über das Projekt der neuen Nutzung als Familien- und Begegnungszentrum durch die Diakonie auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Kürzlich hatte auch die Bezirksregierung grünes Licht gegeben, finanziert wird das Ganze aus dem Fördertopf „Soziale Stadt Wichlinghausen Oberbarmen“.

Der Zeitplan, den die Fachbereichsleiterin der Diakonie, Bärbel Hoffmann, vorstellte, sieht demnach so aus: Am 1. Mai tritt der Pachtvertrag mit der Diakonie in Kraft. Er läuft auf 20 Jahre. Im Sommer fängt der Umbau an, die Gewerke sind bereits ausgeschrieben. Im Sommer 2015 muss alles fertig sein, Termin für die Abgabe des Verwendungsnachweises ist der 30. Juni 2015.

„Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagte Kroemer. Für den Stadtteil könne etwas Gutes geschaffen werden, die Gottesdienste hier werde er aber vermissen. Zumindest wird die Wichlinghauser Kirche nicht entwidmet. Von der Idee, hin und wieder Gottesdienste abzuhalten, habe man sich aber doch verabschiedet, so Kroemer.

Was bleibt: Die Orgel wird in einem spielfähigen Zustand gehalten. Die Kanzel wird erhalten, aber nach dem Umbau nicht sichtbar sein. Die Uhr läuft weiter, und auch die Glocken läuten, etwa zum Gottesdienst in der Erlöserkirche.

Thomas Kroemer, Pfarrer

Ein Plan zeigte, wo die neuen Büros, Gruppenräume, die Begegnungsstätte und der große Gemeinschaftsraum für 40 Personen entstehen. Die Empore kann wegen des Brandschutzes nicht genutzt werden — und wegen einer Auflage der Bezirksregierung kann es nun doch kein Café geben. Hoffmann: „Aber wir haben eine Küche, in der man Kaffee und Tee kochen kann. Und auch mal einen Kuchen vorbereiten.“

In der anschließenden Fragerunde ging es um die Zusammenarbeit mit bestehenden Angeboten im Stadtteil sowie um bauliche Details. „Der Stadtteil braucht eine solche Zusammenkunftsmöglichkeit“, erklärte eine Besucherin. „Man muss abwarten, wie sich das entwickelt. Das kann man noch nicht abschätzen.“ Ihre Begleiterin ist da optimistischer: „Das hört sich doch alles gut an.“

Eine weiteres Gemeindemitglied wünscht sich dagegen Ergebnisse: „Ich kann’s mir noch nicht vorstellen. Was ist Wunsch, was ist schon klar?“ Und ein Besucher: „Zum Umbau wäre nicht nur ein Plan, sondern auch ein Modell gut gewesen. Und beim Programm war noch wenig Konkretes. Wir müssen mal schauen.“