Loher Straße Wie in Japan: Diagonal über die Kreuzung
Seit 16 Jahren können Fußgänger die Loher Straße diagonal überqueren.
Barmen. Ein Fußgängerüberweg, der in seiner Art deutschlandweit fast einmalig ist, gibt es bereits seit dem Jahr 2000 in Wuppertal. An der Loher Straße, Ecke Wartburgstraße, können Passanten nicht nur die zwei gegenüberliegende, sondern auch die diagonal gelegene Straßenseite erreichen.
„Man hat so die kürzeste Verbindung“, erklärt Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler die Vorteile dieses Systems. Die mitunter langen Wartezeiten für Fußgänger sollten damit verkürzt werden. Der im Jahr 2000 amtierende Fußgängerbeauftrage der Stadt, Rainer Widmann, hatte diese Idee ins Leben gerufen. „Wir haben als Stadt gedacht, wir gehen mir der Kreuzung mal anders um“, so Schmidt-Keßler.
Auch wenn diese Installation jetzt schon seit 16 Jahren besteht, ist man nicht wirklich überzeugt von der Lösung. Im Rathaus sieht man eher die negativen Aspekte dieser Kreuzung: „Wir haben einen zusätzlichen Bedarf an Ampeln“, sagt die Stadtsprecherin. Das sei natürlich teuerer und für eine klamme Stadt wie Wuppertal nicht denkbar. Außerdem bringe die Effizienz für Fußgänger gleichzeitig auch einen Nachteil für die Autofahrer. „An dieser Kreuzung müssen die Lenker alle warten, damit die Passanten überqueren können“, berichtet Schmidt-Keßler. Vor 16 Jahren hat man sich bewusst für die Kreuzung an der Loher Straße entschieden: „Dort ist genügend Platz für die zusätzlichen Ampelanlagen“, erklärt sie. An anderer Stelle sei ein diagonales Überqueren deswegen nicht umzusetzen.
Weitere dieser Kreuzungen gibt es in Wuppertal nicht. „Unserem Kenntnisstand nach sind aber welche in Berlin, Köln und Aachen installiert“, berichtet die Stadtsprecherin. Angedacht war zeitweise auch, den Karlsplatz so umzubauen. Das konnte sich aber nicht durchsetzen. lho