Winzerfest: „Wuppertaler sind vinophil“

Barmen: Hunderte feierten am Wochenende bei Pfälzer Wein, Käse und Flammkuchen.

Wuppertal. Die Bewertungen waren vielseitig und wortreich: Sehr jung, von einer natürlichen Art sei der Wein, also mit Primär-Aromen. Nicht überfallartig. Oder: Weich, schmiegsam, voll - solches und anderes Lob gab es reichlich von den Gästen des Winzerfestes am Wochenende.

Sie waren an diesem Wochenende auf der Suche nach wundersamen Aromen. So auch Ursula Etzel und Antje Wippermann. Die beiden Damen aus Heckinghausen und Elberfeld nippten jeweils an einem Glas Grauburgunder und Rosé - trocken versteht sich. Passend dazu genehmigten sie sich einen Flammkuchen nach klassischer Art. Für diesen Augenblick waren die Freundinnen buchstäblich "weinselig".

Es war so, als befinde sich der Gast in einem kleinen Ort mitten in einem Weinanbaugebiet an der Mosel, in Rheinhessen oder der Pfalz. Dort, buchstäblich unter Weinreben auf dem Barmer Johannes-Rau-Platz, waren es hunderte von Besuchern, die auf Bänken bei Wein, Käse und anderen Spezialitäten aus der Pfalz das Beisammensein mit Freunden sichtlich genossen.

So auch Ingrid und Wolfgang Reinhardt aus Oberbarmen. "Weintrinken hat für mich etwas Gemütliches", sagt Reinhardt. Er hat eine Bestellung eines Silvaner Kabinetts bei Thorsten Karr aufgegeben.

Der 41 Jahre alte Winzer betreibt in Weisenheim am Rhein ein 20 Hektar großes Weingut - 23 Rebsorten baut er an 80 000 Stöcken an. Der Winzer schwört auf die Qualität des deutschen Weines, die unterschätzt werde. Und auch seinen Gästen attestiert er: "Wuppertaler sind vinophil."