WSW erneuern noch bis Juni Leitungen am Völklinger Platz
100 000 Euro investieren die Stadtwerke in die große Baustelle. Anwohner müssen sich in dieser Zeit auf Einschränkungen einstellen.
Barmen. Wuppertal scheint in diesen Tagen durch Horden von Maulwürfen heimgesucht zu werden. An immer mehr innerstädtischen Stellen sprießen neue Baustellen aus dem Boden und rufen die Arbeiter der Stadtwerke auf den Plan. So türmen sich derzeit auch am Völklinger Platz in Barmen die Pflastersteine. Noch bis Ende Juni werden die Anwohner auf der rund 200 Meter langen, rundführenden Zuwegung Einschränkungen bei Anfahrt und Parkplatzsuche hinnehmen müssen.
Eine undichte Gasleitung war Auslöser der seit vier Wochen wandernden Großbaustelle und Anfang des Jahres entdeckt worden. „Aber völlig ungefährlich. Lediglich eine reine Sanierungsmaßnahme“, beruhigt WSW-Pressesprecher Holger Stephan und erklärt, dass besonders alte Straßenabschnitte regelmäßig durch Gasspürtrupps kontrolliert würden.
Holger Stephan, WSW-Sprecher über den Erhalt des historischen Straßenbildes
Das Ganze geschieht mit einer Art Asphaltstaubsauger, der den Straßenbelag wie ein Detektor scannt und nach Leitungslücken durchsucht. Neben dem Austausch der Gasleitungen werden für Kosten in Höhe von insgesamt 100 000 Euro zugleich auch Trinkwasser- und Stromleitungen ausgewechselt, wozu rundum auch die Bürgersteige geöffnet werden müssen. „Da wir das sowieso alles aufmachen, sanieren wir bei diesem Aufwasch die restlichen Medien gleich mit“, erklärt Stephan.
Im Gegensatz zu den meisten anderen hiesigen Straßenbaustellen betreibt man am Völklinger Platz Steinrecycling, sodass nur im Bereich der Kreuzung eine neue Asphaltdecke aufgetragen wird. Alle anderen Pflastersteine werden wieder eingesetzt. Doch diese Maßnahme zur Erhaltung des historischen Stadtbilds macht es nicht etwa günstiger, sondern sogar teurer. „Wir sind von der Stadt dazu angewiesen worden, wobei die Arbeiten dadurch zeitintensiver werden“, verdeutlicht Stephan.
Die Einschätzung, dass es in Wuppertal derzeit besonders viele Baustellen gibt, teilt der WSW-Vertreter jedoch nicht. Mit schätzungsweise gut 200 Baustellen blicke man auf einen Durchschnittswert. „Allerdings gibt es aktuell relativ viele Großeinsätze. Das liegt am Bundesinvestitionsprogramm, das der Stadt zehn Millionen Euro für Straßenerneuerungen zugesteht“, erklärt Stephan und erörtert, dass diese Asphalterneuerungen eine zukünftige Mindestschonzeit von fünf Jahren vorsehen und daher in vielen Fällen prophylaktisch auch die Leitungen mit modernisiert werden sollen.