Anwohner kritisieren Kita-Pläne der Lebenshilfe
Die Lebenshilfe will auf ihrem Gelände eine integrative Kindertagesstätte errichten — die Nachbarn an der Heidestraße sehen allerdings in Zukunft Verkehrsprobleme.
Cronenberg. Die Stimmung ist etwas aufgeheizt, die Verantwortlichen der Stadt und der Lebenshilfe bemühen sich, die Brisanz aus dem Thema zu nehmen. „Wir befinden uns noch ganz am Anfang des Verfahrens“, stellen sie immer wieder klar. Trotzdem ist die Skepsis bei den Anwohnern der Heidestraße gegenüber der Planung der neuen Kita groß. Die Bezirksvertretung Cronenberg hatte zu einer Bürgerinformation eingeladen, um die Pläne für den ehemaligen Sportplatz des Cronenberger SC vorzustellen.
Der Sportplatz grenzt direkt an die Einrichtungen der Lebenshilfe. Für die rund 200 Menschen mit geistiger Behinderung gibt es bereits vielfältige Angebote. „Um ein noch breiteres Angebot stellen zu können, möchten wir auf dem ehemaligen Sportplatz eine integrative Tageseinrichtung errichten“, erklärt der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Stefan Pauls. Die dreizügige Kita soll bis zu 45 Kindern Platz bieten, wobei ein Ausbau auf vier Gruppen möglich wäre.
Die Hauptkritik der knapp 50 anwesenden Anwohner richtete sich in der Diskussion allerdings nicht gegen die Kita an sich, sondern gegen die geplante Erschließung der Einrichtung. Momentan sind zwei Eingänge geplant, so dass das Gelände zu Fuß über die Heidestraße und mit dem Auto über eine neue Zufahrt über das Gelände der Lebenshilfe erschlossen werden kann. So soll für die Anwohner der hinteren Heidestraße keine zusätzliche Belastung entstehen.
Dies halten die Anwohner jedoch für unrealistisch. Sie rechnen damit, dass die Eltern der Kinder den schnellsten Weg zur Kita über die Heidestraße, und nicht wie geplant über das Gelände der Lebenshilfe, nehmen werden. „Unsere größte Sorge ist, dass sich die Verkehrssituation noch ein weiteres Mal verschlechtert“, sagt Anwohner Lutz Paff, der erst vor einem Jahr in das direkt angrenzende Haus eingezogen ist. Schon jetzt sei die Parkplatzsituation katastrophal und die Straße zum Teil sanierungsbedürftig. „Wenn Sie morgens um halb acht hier durch fahren, müssen sie eine halbe Stunde mehr einplanen“, beschreibt Stefan Fisahn die Verkehrssituation. Ingo Buchmeier gab zudem zu bedenken, dass es auf der engen Straße keine Bürgersteige gebe, was mit parkenden Autos in den Stoßzeiten schon jetzt zu gefährlichen Situationen führe.
Alle Einwände der Anwohner, stellte die Planerin Mirjam Kerkhoff fest, werden in der nächsten Zeit ausgewertet. „Wir werden gemeinsam nach Lösungen suchen, um die Verkehrssituation vor Ort zu entschärfen“, versprach Bezirksbürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky (CDU).