Chef-Astronom ist im Herbst zurück

Michael Winkhaus fällt nach einem Unfall derzeit aus. Die Astronomie-Kurse sollen aber bald wieder alle laufen.

Foto: Andreas Fischer

Küllenhahn. Seit auf einem Flachdach des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums das Schülerlabor Astronomie beheimatet ist, ist die Beobachtung der Sterne in Wuppertal sozusagen in ganz neue Galaxien eingedrungen. Doch derzeit können viele der Kurse nicht stattfinden. Denn Michael Winkhaus, Lehrer am CFG und Leiter der Sternwarte, ist außer Gefecht gesetzt.

Während eines Fahrradurlaubs in Polen ist Winkhaus von einem Taxi angefahren worden. Nach den Herbstferien will er die zahlreichen Brüche und Quetschungen an den Beinen überwunden haben und wieder einsteigen können.

Das kann der von der Astronomie begeisterte Lehrer auch kaum abwarten. Schließlich gebe es bei den Schülern in den Astronomie-Kursen stets glänzende Augen.

Und das sei für die Lebensqualität eines Lehrer wirklich toll, erzählt Winkhaus. „Es ist unglaublich, wie engagiert die alle arbeiten“, sagt er. In gut 70 Kursen besuchen jedes Jahr etwa 1000 Menschen die Sternwarte. Das sind Schüler, Studenten (angehende Physik-Lehrer) und Teilnehmer von Kursen an der Junior Uni. Was die auf dem Dach des CFG erleben können, gilt als einmalig.

Denn Winkhaus, der Astronomie auch studiert hat, hatte sich zum Start der Sternwarte vorgenommen, alles ganz anders zu machen als in den traditionellen Sternwarten. Dort beobachtet ein Mensch in der Kuppel, viele andere hören nur zu. Am CFG hingegen gibt es mehrere Schülerlabore auf dem Dach. Und an jeder Station können die Besucher ihre eigenen Beobachtungen machen.

Ein Umstand, der Winkhaus und das CFG weit über die Grenzen Wuppertals hinaus zu Ehren gereicht. Und einer, der „mich zum totalen Schreibtischtäter macht“.

Kontakte zu Stiftungen pflegt er zum Beispiel von zu Hause aus — übrigens fußläufig zum CFG, schließlich würden weite Fahrten bei nächtlichen Sternbeobachtungen nur stören. Und auch Gutachten für die Deutsche Physikalische Gesellschaft erarbeitet er in seinem heimischen Büro. Das ist wie das ganz Haus bespickt mit Dingen, die von seiner Leidenschaft für die Astronomie zeugen. Aktuell steht er mit Rat zur Seite, weil die Universität Kaiserslautern sein Modell einer Sternwarte kopieren möchte.

Die Idee für die Sternwarte entstand 2004. Da beobachtete Winkhaus mit Schülern den Venus-Transit vom Schulhof aus. Seitdem nimmt die Begeisterung ihren Lauf.