Waldjugendspiele: 500 Schüler entdecken Geheimnisse der Natur
An drei Tagen sind zehn Grundschulen bei den Waldjugendspielen an der Station Natur und Umwelt aktiv.
Hahnerberg. Auf einmal sind sie ganz still, die Kinder aus der 4a der Grundschule Distelbeck. Denn das gehört zur Aufgabe an Station elf der Waldjugendspiele: Augen zu, Ohren auf — welche Geräusche macht der Wald, welche der Mensch? Ein Flugzeug ist weit weg zu hören. Nicht ganz so weit eine andere Klasse, vielleicht an Station sieben, wo man die Baumscheiben ihren Baumarten zuordnen soll. Vögel zwitschern. Die Blätter bewegen sich kaum, es ist fast windstill. Ein Zweig fällt durch die Äste, auf das Laub am Boden. Normalerweise hätte man das kaum bemerkt.
Neben Hinhören war auch Tasten gefragt, gleich am Anfang, auf dem Freiluft-Unterrichtsplatz der Station Natur und Umwelt. Vorsichtig greifen die Kinder in die Kisten. Melisa, Sara, Sana und Maria sind ein Team, beraten sich. „Also das dritte waren Federn“, sagt Sara. „Und Eicheln“, meint Sana. Aber das erste? „Eine Statue“, vermutet Maria. Im Wald? „Aber es war kühl“, sagt Maria. Melisa: „Fass den Baum an — wärmer oder kälter?“ Die Mädchen müssen passen, das Rehgehörn bleibt ungeraten.
Die markierten Büsche und Bäume an Station zwei kann man mit Abbildungen auf dem Fragebogen vergleichen. Trotzdem ist die Zuordnung nicht einfach. Die Blätter scheinen alle ähnlich. Da geht der Blick nach oben, und alles ist klar. Da hängen die Schlehen. „Man muss auch den ganzen Baum ansehen“, sagt René.
Wissen, Beobachtungsgabe, Kombinieren, den Kindern wird einiges abverlangt. Wie man sich im Wald verhalten sollte, das hat ihnen vorher Förster Martin Kiefer erklärt. Aufgaben für den Kopf und Aufgaben, um sich auszutoben: Umsetzen eines Holzstapels. Auf Zeit. Achtung, fertig, los! Damit die Gruppen gleich groß sind, muss Lehrerin Claudia Hansen mitmachen — angefeuert von ihren Schülern.
Zurück zu Station elf. Die 4a der Grundschule Distelbeck zieht weiter und macht erstmal Pause. Auf einer Wiese in der warmen Sonne werden die Brote ausgepackt. Bewegung an frischer Luft macht offensichtlich hungrig.
Und Kraft werden die Kinder noch brauchen, spätestens beim Holzsägen oder bei der letzten Aufgabe zurück auf dem Freiluft-Unterrichtsplatz: Fichtenzapfenzielwerfen. So viele wie möglich sollen im Eimer landen. Dann geht’s zur Schlussbesprechung in die Jurte, wo schon ein Lagerfeuer brennt. Rund drei Stunden werden sie unterwegs gewesen sein.