Cronenberger TG kämpft mit Handball-Nachwuchssorgen
Die CTG hat Schwierigkeiten, ihre gute Jugendarbeit fortzusetzen.
Cronenberg. Der Handballsport hat bei der Cronenberger Turngemeinde (CTG) Tradition — gerade für die gute Jugendarbeit ist der Verein stadtweit bekannt. Dennoch hat die CTG längst auch Nachwuchssorgen. Das Interesse der Jugend am Sport geht immer mehr zurück. Ein Problem, mit dem die CTG nicht alleine steht — sieben Wuppertaler Handballmannschaften mussten für die Saison zurückgezogen werden.
„Unsere männliche B-Jugend mussten wir für diese Saison abmelden, weil wir zu wenige Spieler für den Jahrgang im Verein haben“, sagt Volker Wichmann, Jugendwart der CTG-Handballabteilung. Die C-Jugend habe ebenfalls viele Abgänge erlebt, obwohl dieser Jahrgang durch viele talentierte Spieler gute Voraussetzungen habe. „Gerade bei den Jahrgangsälteren von 2001 sind wir sehr dürftig besetzt“, so Thomas Schöne, Trainer der C-Jugend.
Nachdem sein Team die Qualifikation zur Oberliga knapp verpasst hatte, haben sieben Spieler den Verein verlassen. Wichmann sieht den Zusammenhang unter anderem in den hohen Ansprüchen der Spieler und Eltern: „Wenn sportliche Ziele nicht erreicht werden, dann kann das ein Grund sein, den Verein zu wechseln.“ So entschieden sich viele verfrüht für eine höherklassige Mannschaft. Manche Teams entwickelten sich zwar gut und hätten auch engagierte Trainer, die sich dafür einsetzten. Doch ziehe sich das nicht durch alle Jahrgänge, so Schöne.
Vor allem im weiblichen Bereich tut sich der Verein schwer. Das bekommt auch die Damenmannschaft zu spüren, der Nachrücker aus der Jugend fehlen. Es sei laut Wichmann schon das fünfte Jahr, in dem es nur eine Mannschaft in der weiblichen Jugend gebe — aktuell die A-Jugend. Die Damen stehen vor dem Saisonbeginn in der Bezirksliga — der Kader ist aber sehr dünn besetzt. „Die Damen werden vorerst starten“, betont Handballabteilungsleiter Erich Schlaht. Manche zweifeln allerdings, ob das Team die Spielzeit durchsteht. Das wirft wiederum Probleme im Trainerbereich auf: Spielerinnen der „Ersten“, die bisher die Minis trainierten, entschieden sich aufgrund der ungeklärten Situation bei den Senioren jetzt gegen ihr Amt. Die CTG war aus diesem Grund selbst beim WZ-Mini-Cup am vergangenen Wochenende in der eigenen Halle mit keiner Mannschaft vertreten.
Dabei versucht der Verein immer wieder, etwa durch die Kooperationen mit Grundschulen und Kindergärten, den Nachwuchs für den Handballsport zu begeistern. Allerdings trug die Aktion im vergangenen Jahr für die CTG keine Früchte: Es beteiligten sich nur drei Grundschulen — neue Spieler oder Spielerinnen meldeten sich im Anschluss nicht. Ein kleiner Hoffnungsschimmer: In diesem Jahr nehmen immerhin schon vier Grundschulen und eventuell ein Kindergarten teil.