Platz zum Parken oder Stromtanken?
Die Zapfsäule an der Marktstraße ist oft unbenutzt. Politik will dennoch keine Änderung.
Ronsdorf. Parkplätze sind knapp in der Ronsdorfer Innenstadt. Deshalb ärgert es Bezirksvertreter Jürgen Köster von den Linken, dass an der Marktstraße zwei Stellplätze freibleiben müssen — als Tankstelle für Elektrofahrzeuge. Seiner Beobachtung nach würden diese Plätze sehr selten genutzt, sagte Köster in der letzten Sitzung des Stadtteil-Parlaments.
Die Strom-Tankstelle gehört den Stadtwerken und steht seit Februar 2015 in Ronsdorf. Insgesamt betreiben die Stadtwerke 14 Stromzapfsäulen, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Dazu kommen weitere wie die der Uni auf dem Campus Freudenberg.
Wie viel Strom an der Säule in Ronsdorf gezapft wird, konnten die Stadtwerke gestern nicht kurzfristig beantworten. „Sie sind sicher nicht ständig besetzt“, vermutete Stadtwerke-Sprecherin Judith Birkenbach.
Potentielle Nutzer sind die Besitzer der 782 Elektro- und Hybridautos, die in Wuppertal zugelassen sind. Aber natürlich auch Fahrer von Autos mit Stromantrieb, die von weiter herkommen und in Ronsdorf auftanken wollen. Stadtsprecherin Kathrin Petersen erinnert daran, dass der Verkehrsausschuss der Stadt 2015 beschlossen hat, die Elektromobilität zu fördern. Dafür müsse es auch Stromtankstellen geben.
Damit ein Auto mit leerer Batterie jederzeit an einer Zapfsäule andocken kann, gelte dort eingeschränktes Halteverbot. Wer dort parkt, ohne Strom zu tanken, muss mit einem Knöllchen für 15 Euro rechnen, nach mehr als 30 Minuten sogar für 30 Euro.
Die Mehrheit der Bezirksvertreter schloss sich Kösters Kritik nicht an. Somit werden Elektroautos weiterhin in Ronsdorf tanken können.