Sambatrasse: Viel Licht und auch ein wenig Schatten
WZ-Leser lobten die Strecke als Naherholungsgebiet. Es gab aber auch kritische Stimmen.
Cronenberg. Die Sonne scheint, und alle sind unterwegs: Radfahrer, Spaziergänger, Hundehalter und Jogger — großer Betrieb herrscht am Dienstagnachmittag auf der Sambatrasse, und auch am WZ-Mobil wollen viele Leser ihre Meinung zur Wanderstrecke sagen.
„Ich bin davon absolut begeistert“, sagt Rolf Tesche, Vorsitzender des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins. Er könnte sich gut eine Verlängerung der Sambatrasse vorstellen. „Zum Beispiel bis zur Kohlfurth. Da gibt es wunderschöne Naturwege.“ Peter Vorsteher, Vorsitzender des Bürgervereins Küllenhahn und Bezirksvertreter der Grünen, sieht in der Trasse einen „Freizeitgewinn für alle Wuppertaler“. Bestätigt fühlt sich Vorsteher, dass man sich seinerzeit gegen einen Asphaltbelag entschieden habe: „Wanderer, Jogger und Radfahrer lasten die Trasse gut aus. Kämen noch Skater dazu, wäre das zu viel.“
Auch Gerhard Giesen ist ein Fan der Sambatrasse. „Die ist schon toll.“ Er hat aber auch Kritikpunkte. Die Sperrgitter für die Radfahrer, die größtenteils im Doppelpack aufgebaut sind, hält er für Schikanen, gerade für Fußgänger mit Kinderwagen. „Ein einzelnes Gitter reicht doch.“ Auch dann würden Radfahrer langsamer fahren. Edgar Stengel stimmt ihm zu. Er hat sich sogar die Mühe gemacht, die Doppel-Gitter auf der Trasse aufzulisten.
Gerne auf der Trasse unterwegs ist Friedhelm Tritt, der aber Verbesserungsbedarf sieht. „Es gibt zu wenige Bänke.“ Gerade für Gehbehinderte seien die Abstände zu groß.
Zweimal im Monat führt Gerhard Reschke eine Wandergruppe des Neuenhauser TV über die Trasse. „Wir nutzen sie sehr gerne.“ Ein Hundekot-Problem sieht er nicht auf dem Gelände. „Ich habe mal drauf geachtet und dabei viel mehr Kippen als Haufen gesehen.“ Auch Ernst Haas, der fast jeden Tag mit seinem Hund auf der Trasse spazieren geht, betont: „Die Strecke ist kein Hundeklo, wie viele kritisieren.“
Silke Möseler-Lecce gehört das Café Podzelny an der Trasse. Direkt gegenüber liegt ein kleiner Spielplatz. Immer wieder beobachtet die Inhaberin gefährliche Situationen zwischen Radfahrern und dort spielenden Kindern. Das Thema beschäftigt auch die Bezirksvertretung (siehe Kasten).
Petra Engelke gefällt besonders, dass die Trasse so eben ist. „Ursprünglich komme ich ja aus den Niederlanden.“ Wie einige andere Besucher am WZ-Mobil ärgert sie sich über die Hundehaufen. Im Winter sei es besonders offensichtlich gewesen. „Da waren im Schnee überall die Hinterlassenschaften zu sehen.“
Manfred Hakenbeck, Bezirkspolizist von Cronenberg, wirbt um gegenseitige Rücksichtnahme. „Meine Kollegen und ich laufen regelmäßig Streife auf der Trasse. Aber wir bekommen kaum Konflikte mit.“ Auch das Problem der Hundehaufen halte sich in Grenzen. „Ab und zu sieht man sie mal am Rand.“
Gudrun Weise wohnt in der Cronenfelder Straße, nur einen Steinwurf von der Sambatrasse. Ein ständiges Ärgernis sind für sie die Hundehaufen, speziell im Bereich der Cronenfelder und Oberkamper Straße. Vor allem auf den Felsbrocken, die zur Abgrenzung aufgestellt sind, aber auch als Sitzgelegenheiten dienen: Ich habe mal eine Dame mit ihrem Hund darauf angesprochen. Daraufhin ist diese sogar noch sauer geworden.
Ansonsten ist die Rentnerin voll des Lobes über die Trasse. Sie nutzt sie zum Radfahren und spaziert gerne hinunter bis zum Freibad Neuenhof, um dort ihre Bahnen zu ziehen. Dass sie auch wieder zu Fuß zurück marschiert ist Ehrensache. Da das Wasser im Neuenhof gerade abgelassen ist, um kleinere Reparaturen zu erledigen, freut sich Gudrun Weise jetzt schon auf die Wiedereröffnung am 1. Mai: „Dann ist wieder Anschwimmen.“
Bruno Casula (65) ist ehemaliger Nachbar von Petra Engelke und geht gerne mit ihr zusammen wandern und Radfahren. „Ich bin auch schon über die Trasse hinaus gewandert bis Vohwinkel oder auch bis Solingen“, berichtet der ehemalige Marathonläufer.
Kuno Schönenberg (71): gehört ebenfalls zu den ganz intensiven Nutzern der Trasse. Vor allem als Radfahrer: „Ich fahre gerne mit ded zum Schwimmen im Neuenhof. Von Cronenberg aus bin ich da teilweise schnelle als mit dem Auto.“ Ein paar Dinge ärgern ihn aber: Gedankenlose Hundehalter, die selbst auf der rechten Seite des Weges gehen und ihren Hund mit langer Leine auf der linken Seite laufen lassen. Genauso wie die Tatsache, dass die meisten Besitzer die Haufen ihrer Schützlinge einfach auf der Trasse liegenlassen.
Monika Wegner kennt die gesamte Geschichte der Trasse: „Ich wohne seit 40 Jahren hier und bin im Vonkeln aufgewachsen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie einmal pro Stunde der Samba fuhr. Für sie und ihre zwei Kinder (10 und 14 Jahre) ist die Trasse ein echter Gewinn. „Meine Kinder spielen Handball bei der TG Cronenberg und fahren mit dem Fahrrad über die Trasse zum Training nach Küllenhahn. Ganz toll wäre es, wenn mal eine Verbindung zur Nordbahntrasse hergestellt werden könnte.“ Nur fünf Meter entfernt von der Trasse wohnen die Wegners, was allerdings auch Probleme mit sich bringt. „Ich wohne im 2. Obergeschoss und kann sehr gut beobachten, wie die Hunde auf die Trasse machen und deren Kot von der Trasse bis auf das Grundstück kullert. „Im Sommer stinkt es fürchterlich. Da kann ich nicht einmal lüften. Viele Hundehalter kümmert das aber nicht. Außerdem ärgert mich, dass viele Leute einfach ihren Müll in die Büsche werfen.“ Allerdings liege das auch daran, dass zu wenige Mülleimer auf der Trasse aufgestellt sind.
Der Ronsdorfer Hans Halbach (75) ist begeistert von der Trasse. „Die ist erste Sahne und inzwischen auch schön eingefahren. Aber man müsste eine gute Anbindung zur Korkenziehertrasse in Solingen schaffen. Denn jetzt ist der Weg durch Sonnborn und Vohwinkel wirklich hässlich“, bemängelt der passionierte Radfahrer, der als Alternative empfiehlt über Dabringhausen entlang der Dhünn oder parallel der Wupper von der Müngstener Brücke Richtung Rhein zu fahren. „Zwei wunderbare Routen, auch wenn der Rückweg ziemlich anstrengend ist“, lacht Halbach.
Marco Kerz (40) ist als Jogger unterwegs. „Es macht Spaß hier zu laufen“, findet der Eisenbahner aus Kaiserslautern, der von Zeit zu Zeit zu Lehrgängen an der DB-Fachschule am Boltenberg (oberhalb des Zoos) nach Wuppertal kommt.
Die Gaststätte „Im Burgholz“ - ein ehemaliger Haltepunkt des Sambas — stehe bei den Eisenbahnern besonders hoch im Kurs, verrät er. Nach einem ausgiebigen Spaziergang auf der Trasse sei es immer schön, dort einzukehren.“