Werkzeug „made in Cronenberg“ zum Kennenlernpreis

Bei der 21. Werkzeugkiste wurde aus der Innenstadt eine große Festmeile.

Cronenberg. „Der Betrieb ist riesig“, freute sich Manfred Stader. „5000 Lose hatten wir im Pott, die sind bereits alle weg.“ Und da war es erst 13 Uhr und die 21. Cronenberger Werkzeugkiste seit drei Stunden in Gang. Angelockt vom schönen Wetter und einem umfangreichen Programm waren Rathausstraße, Hütterstraße und Auf dem Eigen zu einer einzigen Festmeile verschmolzen, auf der es von Besuchern nur so strotzte.

„Vorwärts kommen wir gar nicht“, bemerkte Silvia Weir. Weil die Straßen von unterschiedlichesten Buden, an vielen davon wurden Werkzeuge zum Kennenlernpreis verkauft, gesäumt waren, bildeten sich „überall Trauben, an denen Du nicht vorbei kommst“. Aber zusammen mit Freundin Michelle Gäbler machte sie aus der Not eine Tugend, „wir kehren jetzt erstmal auf eine Erfrischung ein“. Futterkrippen und Getränketheken gab es in Hülle und Fülle, das Repertoire reichte von der Gulaschkanone über Pferdewurst bis zu Klassischem vom Grill und Kuchen ebenso wie Sekt, Wasser, Bier und Limonade.

„Bislang musste ich keinen blau geschlagenen Daumen verarzten“, sagte Georg Jürgens. An seinem Amboss konnte sich der Nachwuchs als Schmied versuchen. „Das schwierigste ist, wohin man schlägt, also genau zu treffen.“ Dank seiner Hilfe kamen Ulrich (7) und Thomas (8) bestens zurecht. Großer Rummel auch am Schilderstand von Susanne Leinesiep. „Wir verkaufen alte, ausrangierte Straßenschilder“, stark nachgefragt sind bei den Kunden „grundsätzlich die eigene Adresse, Vornamensschilder und schöne Fehldrucke“. Was damit gemeint ist, zeigte sie an einem hübschen Emaille-Schild: Dem „Dr. Carl Friedrich Gauß“ fehlte ein „R“ im „Professor“, für zehn Euro stand das Unikat zum Verkauf.

Wie für ein so traditionelles Stadtteil- und Familienfest üblich, gab es alle bewährten Unterhaltungszutaten: Kinder wurden geschminkt oder im Karussell auf Rundfahrt geschickt, Bücher und Heilsteine gab es ebenso wie dekorative Staubfänger an den Trödelständen zu kaufen, und vor allem gab es auf drei Bühnen, anmoderiert von Corinna Schlechtriem und Martina Wortmann, Rock, Pop, Schlager und Chorgesang.

Sorgten Frauen und Männer des Cronenberger Posaunenchors morgens um 10 Uhr für einen würdigen Auftakt, beendeten die Männer vom Sängerhain Sudberg um 18 Uhr mit dem Bergischen Heimatlied den Marktteil. Außerdem gab es Aktionen in der Kirche und im Dorf, „das ist doch beim besten Willen gar nicht alles zu bewältigen“, kommentierte Winfried Meier fröhlich grinsend. „Aber der Bummel hat wieder richtig Spaß gemacht.“