Briller Schützen: „Danke für all die schönen Stunden hier“
Herbert Lorenz führt die Gastronomie der traditionsreichen Schützengesellschaft am Brill seit nunmehr 30 Jahren.
Elberfeld. "Was sehen Sie blendend aus." Sätze wie dieser waren am Mittwoch beim Begrüßen der Gastgeber Herbert, Uschi und Franziska Lorenz völlig normal. Oft verbunden mit einem dicken Danke für "all die schönen Stunden, die sie hier schon gestaltet haben".
Und diese Stunden sind zahlreich: Seit 30 Jahren führt Herbert Lorenz als Ökonom der heute 165 Mitglieder zählenden Schützengesellschaft am Brill die Gastronomie der traditionsreichen Elberfelder Gesellschaft.
Eine Tradition, die im Jahr 1805 ihren Anfang fand. Eine, in der 30 Jahre als Gastronom gleichwohl etwas ganz Besonderes darstellen, wie auch Schützenmeister Hans-Alfred Kaut feststellt . Kauts erster Kontakt zu Lorenz war dabei übrigens ganz anderer Natur: Kaut ließ seinen Polterabend und seine Hochzeit durch Lorenz ausrichten. Dass diese Verbindung 30 Jahre währen könnte, Lorenz die Vereinssatzung (zur Pflege des geselligen Lebens) derart lange umsetzen würde, damit hatte keiner der Beteiligten gerechnet. Der aus Bayern zugereiste und mit Wuppertal erst wenig vertraute Lorenz selbst wohl am wenigsten.
Normalerweise müssen die neuen Ökonomen übrigens vor ihrer Einstellung erst einmal probekochen. Doch bei Lorenz (vor einiger Zeit zum Chef von Eurotoques, der Vereinigung europäischer Spitzenköche, ernannt) war es anders. Er überzeugte vor 30Jahren ganz einfach mit einer Speisekarte. Als der damalige Schützenmeister Peter Frowein fragte, ob er das wirklich alles kochen könnte, war die Antwort ein schlichtes "Ja" - und der Vertrag quasi besiegelt. Kam Lorenz doch nicht nur mit seiner Frau Uschi und seinen Eltern - er brachte vor allem seinen ganzen Charme ein, wie Frowein berichtet. Nach 30Jahren gipfelt das in einer einfachen Schlussfolgerung Froweins: "Sie sind die Seele des Geschäfts. Die Lorenz’ sind der Brill." Eine Aussage, die nicht nur durch das inoffizielle Straßenschild Herbert-Lorenz-Platz längst dokumentiert ist, sondern der auch vielfaches Zustimmen im Saal folgt - unter anderem von Gästen wie Vivica und Jörg Mittelsten Scheid, Rolf Köster, Silvia Kaut, Dirk Weddigen von Knapp und Markus Oëx.
Ein bestens gelaunter Oberbürgermeister Peter Jung, selbst treffend mit dem Satz "Sie strahlen ja immernoch" begrüßt, hatte die nächste frohe Botschaft parat: Künftig kann in der Schützengesellschaft standesamtlich geheiratet werden.