Bürger entscheiden bei Buslinien am Eckbusch mit
Die Stadtwerke stellten zwei Haltestellenplanungen vor, zu denen die Anwohner ihre Stimme abgeben können.
Katernberg. Beim Gesprächstermin von WSW, Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg, Bürgerverein Am Eckbusch und Anwohnern war am vergangenen Donnerstag in der evangelischen Kirchengemeinde die Stimmung mehr als angespannt: Die aus Sicht der Stadtverwaltung nötige Haltestellenverlegung vom Ringelbusch zum Eckbusch 43 stößt auf viel Kritik. Die Anwohner beklagen die unerträglich hohen Lärmpegel durch das Anfahren der Busse am Berg und unnötiges Laufenlassen der Motoren.
Derzeit verkehren drei Buslinien entlang der Hochhaussiedlung Am Eckbusch, darunter eine für den Abendverkehr und ein Nachtexpress. „Ich empfinde die Haltestelle vor dem Haus 43 als die akustisch ungünstigste Stelle. Durch die drei Buslinien fährt unter der Woche der erste Bus morgens um 4.15 Uhr und der letzte um 00.15 Uhr ab. Wir haben also Ruhezeiten von vier Stunden nachts und am Wochenende kommt dann noch der Nachtexpress hinzu“, beschwert sich der betroffene Michael Platte.
Nach langen Auseinandersetzungen soll nun eine Bürgerbeteiligung erfolgen. Die Stadtwerke stellten zur heutigen Variante zwei Alternativen vor. Am 5. März sollen rund 1000 Haushalte im betroffenen Gebiet einen Fragebogen erhalten. Bis zum 12. März haben die Anwohner eine Woche Zeit eine der drei Varianten zu wählen und den Fragebogen anonym in der evangelischen Kirchengemeinde abzugeben. Ganz demokratisch soll dort eine öffentliche Auszählung ab 17 Uhr stattfinden. „Wir üben schon mal für die Kommunalwahlen im Mai“, so Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Lüppken (CDU), der die Diskussion leitete. Das Ergebnis werde dann in der Aprilsitzung der Bezirksvertretung zum Beschluss vorgelegt.
Angefangen hatte das Haltestellen-Drama im März vergangenen Jahres, als die Stadtverwaltung beschlossen hatte, dass künftig nicht mehr zwei Busse am Ringelbusch 10 halten dürfen. Der Grund: Durch die enge Kurve im Bereich der Haltestelle kamen die Autos nicht an den Bussen vorbei, ohne über den Bürgersteig zu fahren. Nach der Sanierung musste die Situation auch in puncto Verkehrssicherheit auf dem Gehweg aus Sicht der Stadt verändert werden. Doch auch die nun vorgestellten Alternativen wurden massiv kritisiert.
Anwohner Arno Weidner ärgert sich über die Herangehensweise: „In meinen Augen wäre es viel einfacher, das Grundproblem aus der Welt zu schaffen, indem man die Kurve am Ringelbusch breiter macht.“ Auf die oft gereizten Fragen aus dem Publikum, wusste sich Ludwig Froning von der Fahrplanung der WSW zwischenzeitlich nicht mehr zu helfen: „Ich kann sie auch nicht zufriedenstellen.“
Bei den Musterfragebögen fiel einigen Bürgern auf, dass das eigentliche Problem, die gesundheitsschädigende Lärmbelästigung für die Anwohner der Häuser 41 und 43 nicht ersichtlich werde. Hingegen sei die Liste der Nachteile ausführlicher: mehr Lärm am Ringelbusch, Verteilung auf vier Haltestellen und längere Fußwege. Trotz verhärteter Fronten scheint ein Ende der Auseinandersetzung in Sicht, so Lüppken. Als kleinste politische Einheit sei ihm wichtig, dass auf die Probleme der Bürger eingegangen werde.