Bulgarische Arbeiter vom Feuer überrascht

Bei dem Brand eines offiziell unbewohnten Altbaus an der Neuen Friedrichstraße gab es einen Verletzten. Das Haus ist einsturzgefährdet. Die Kripo ermittelt.

Elberfeld. Offiziell ist das mehrgeschossige Gebäude an der Neuen Friedrichstraße in der Elberfelder Nordstadt unbewohnt. Trotzdem wäre der Altbau aus dem Jahr 1903 am Donnerstagmorgen für zehn Arbeiter aus Bulgarien beinahe zur Todesfalle geworden.

Aus bisher ungeklärter Ursache war gegen 5 Uhr im Gebäude ein Feuer ausgebrochen. Was kein Mensch ahnte: Im Dachgeschoss hatten mindestens zehn Bulgaren ihren Schlafplatz. Die Männer retteten sich in die erste Etage, sprangen dort aus dem Fenster. Ein 22-Jähriger verletzte sich dabei am Fuß, musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Feuerwehr hatte den Brand zwar schnell im Griff. Doch im Lauf des Tages kam ein Statiker zum Ergebnis, dass für das Gebäude akute Einsturzgefahr bestehe. Die Kripo versiegelte daraufhin das Haus. Ansonsten steht man vor einem Rätsel.

Der Besitzer der Immobilie soll ein Investor aus den Niederlanden sein. Kontakt bekamen die Ermittler zu ihm am Donnerstag allerdings nicht. Ob er wusste, dass das Haus als inoffizielle Schlafstätte benutzt wird, blieb ebenfalls ungeklärt. Die zehn Bulgaren sollen mehr oder weniger unisono erklärt haben, erst vor Kurzem als "Gastarbeiter" nach Wuppertal gekommen zu sein.

Die Brandursache ist völlig unklar. Laut Kripo brannte Müll, ein Sicherungskasten und irgendwann einmal ausrangierte Geldspielautomaten. Brandstiftung - fahrlässig oder vorsätzlich - könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Die Ermittlungen dauern an.