Neuer Pflege-Standort am Uellendahl

Rund um die Uhr ist das Personal am Domagkweg aktiv.

Uellendahl. Fast jeder möchte im Alter wohl lieber in den eigenen vier Wänden wohnen, statt in ein Altenheim zu gehen. Dass bei Pflege- oder Unterstützungsbedarf nicht nur klassische Pflegedienste ein- oder mehrmals täglich helfen, sondern es auch anders geht, zeigt jetzt eine Einrichtung der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) und der Rotkreuzschwestern mobil:

Am Domagkweg sind in einem neu eingerichteten Pflegestandort rund um die Uhr Schwestern für die Anwohner der Siedlung da. Dazu hat die GWG eine ebenerdige Wohnung umgebaut - mit Küche, Aufenthaltsraum, Sonnenterrasse und kleinem Büro. Gleichzeitig dienen die Räume als Nachbarschaftstreff, auch Wohncafé genannt. "Wir wollen mittendrin sein", sagt Frauke Aretz von der Schwesternschaft des Deutschen Roten Kreuzes in Wuppertal.

Die Schwestern können so alle Pflegebedürftigen innerhalb von zehn Minuten zu Fuß erreichen - das spart Fahr- und Parkzeit und macht auch spontane Hilfe möglich. Die Pflegerinnen geben Medikamente, begleiten Anwohner zu Arztbesuchen und pflegen sie nach Operationen.

Vor allem aber ist der Standort rund um die Uhr besetzt - bei Notfällen ist immer eine Fachkraft in der Nähe. Zwei neue Stellen wurden bei den Rotkreuzschwestern dafür geschaffen. Die Patienten zahlen keine Pauschale, sondern bezahlen individuelle Leistungen, die oft von der Krankenkasse übernommen werden. Zusätzlich sollen ab dem nächsten Jahr 80 der 550 GWG-Wohnungen barrierefrei gestaltet werden, etwa mit Aufzügen und ebenen Duschen, wie Wilfried Moll, der Ressortleiter für Wohnungswirtschaft der GWG, sagt. Das Angebot richtet sich allerdings nicht nur an GWG-Mieter, sondern an alle Anwohner und auch an junge pflegebedürftige Menschen.

Kontakte knüpfen kann man im Wohncafé: Dort sollen Spielnachmittage, Gedächtnistraining und auch ein Mittagstisch "von Mietern für Mieter" stattfinden. Direkt um die Ecke haben die Rotkreuzschwestern außerdem eine Wohnung gemietet, in der für einen kürzeren Zeitraum auch bettlägerige Menschen betreut werden können. Finanziell ermöglicht hat das die Anton-Thea-Limberg-Stiftung.