Das war die schönste Rodelwiese Wuppertals
Erika Osenberg erinnert sich an Schlittenspaß in der Südstadt.
Elberfeld. Die schönste Rodelstrecke Wuppertals? Da muss Erika Osenberg nicht lange überlegen. „Am Heckenweg, auf Schreiners Wiese“, sagt die langjährige Vorsitzende der Vohwinkeler Werbegemeinschaft Aktion V — die in der vergangenen Woche ihren 85. Geburtstag feierte.
Schön abschüssig war der Hang, erinnert sich Erika Osenberg, „ich durfte auf dem Schlitten immer vorne sitzen und lenken, weil ich Schlittschuhe hatte — und damit Kufen.“
Auf dem historischen Bild rechts ist der Weg an der Wiese zu sehen. „Die Kirche ist die Christuskirche am Grifflenberg in der Südstadt“, berichtet Erika Osenberg, „das war die Kirche der Trauung meiner Eltern, meine Taufkirche und auch der Ort meines Katechumenenunterrichtes bis zum 30. Mai 1943 — dem Angriff auf Barmen.“
„Danach wurden wir unverzüglich in ’Kinderlandverschickung’ nach Pfronten ins Allgäu gebracht, von dort im August nach Rudolstadt in Thüringen weiterverlegt.“
Viel später erst folgte die Rückkehr nach Wuppertal. Und der Heckenweg? „Tja, das war natürlich keine ausgewiesene Rodelstrecke“, sagt Osenberg, „so etwas Dolles gab’s damals noch nicht. Aber von uns Blagen war die Wiese heiß geliebt und deshalb stark frequentiert. Das war die beste Rodelstrecke überhaupt.“
Also ein super Tipp für Familien für hoffentlich noch einmal wiederkehrende Schneetage? Leider nicht ganz. Denn die Ausflugsempfehlung hat einen klitzekleinen Haken: Das Stückchen Piste im Elberfelder Süden gibt es nicht mehr. Auf der ehemaligen Wiese parallel zum Grifflenberg steht heute die Bergische Uni.