Grünes Schmuckstück statt Bunkerheimat

Am Platz der Republik hat die Neugestaltung begonnen. Derzeit wird Rollrasen verlegt.

Osterbaum. Die Kultur der Plätze ist vor allem eine südliche Angelegenheit. Sie blüht dort, wo es die Sonne ernst meint mit dem Strahlen. Da überrascht es nicht, dass Elberfelds ein Hektar großer Gigant, der Platz der Republik, militärische Wurzeln hat.

Ab etwa 1825 exerzierten dort die Soldaten. Erst später wurde der Platz für Kundgebungen genutzt, um im Zweiten Weltkrieg Standort für einen Hochbunker zu werden.

Seit vergangenem Sommer ist der graue Klotz Geschichte. Nach dem Abriss begann das Ressort Grünflächen und Forsten Mitte August mit der Neugestaltung, die mittlerweile klare Konturen angenommen hat. 4000 Quadratmeter, die einst vor allem vom Bunker beherrscht waren, müssen neu geordnet werden.

Zentrales Element wird ein gepflasterter Kreis aus Grauwacke sein. "Wir verwenden gebrauchte Steine, weil sie eine höhere Druckfestigkeit besitzen als neue", sagt Bauleiter Thomas Deitermann.

Der Vorteil der Belastbarkeit wird sich zeigen, wenn der Wunsch des Nachbarschaftsheims am Platz der Republik in die Tat umgesetzt und der Platz Standort für einen Wochenmarkt wird. Die Stadt sei dem Plan gegenüber aufgeschlossen und habe bereits alle Versorgungsleitungen gelegt, sagt Deitermann.

Um eine Zufahrt für Kleinlaster zu schaffen, bekommt der umzäunte Platz an der Nordseite zweiflügelige Tore. Der Markt findet dann an einem Wegkreuz statt, das vom gepflasterten Kreis ausstrahlt. Entlang der Wege wird ab dieser Woche auf 2700 Quadratmetern Rollrasen gelegt, der je nach Wetter in fünf Wochen nutzbar und dann Austragungsort für eine festliche Einweihung sein könnte.

Südlich der geplanten Rasenfläche liegt derzeit ein mächtiger Sandhaufen - Material für eine Spielfläche, die auch Sport- und Klettergeräte sowie Hängematten bekommen soll.

Deitermann hofft, dass die Toranlage des Platzes Hundehaltern ein Signal setzen wird, sodass mit dem altbekannten Problem des Hundekots Schluss ist und Spiel- sowie Bolzplatz bedenkenlos dem Nachwuchs überlassen werden können.

Die neugestaltete Fläche ist von einem Zaun und einer schon gepflanzten Hainbuchenhecke eingefasst. Im Norden stehen neun Linden, in Deutschland Charakteristikum zentraler Treffpunkte. Wegedecke und Pflasterung gehören zu den Arbeiten, die Mitte Dezember abgeschlossen sein sollen. Im Frühjahr wird sich zeigen, ob der Ostersbaum seinen neuen Mittelpunkt annimmt. Ein Hindernis: Toiletten sind nicht vorgesehen.