Heiße Luft beim Tag der Forschung

Vieles zum Entdecken und Ausprobieren bot die Bergische Uni am Samstag in Elberfeld.

Elberfeld. "Jetzt habe ich in zwei Stunden richtig viel gelernt", freut sich eine Passantin, die eigentlich nur zum Einkaufen in die City-Arkaden gekommen ist. Wie viele andere blieb sie an den Uni-Ständen im Elberfelder Konsum-Tempel stehen. Kein Wunder: Schon zum vierten Mal bot die Bergische Universität beim Tag der Forschung Naturwissenschaften zum Anfassen.

Kosmische Strahlung, Lichtwellen, Kernkraft: An sieben Stationen werden diese und andere Phänomene hautnah erlebbar. Spannende Exponate und Experimente laden zum Entdecken ein. So können die zahlreichen Besucher am Stand der Teilchenphysik Strahlung aus dem All beobachten - in Form von Blitzen in einem mit Gas gefüllten Kasten. Studierende der Atmosphärenphysik erklären, wie mit Flugzeugen Luftproben gesammelt werden, um den Klimawandel zu erforschen.

Bei den Kindern kommen besonders die Experimente mit Haushaltsgegenständen gut an. Die heiße Luft aus einem Fön lässt ein gefaltetes Blatt Papier an einer Schnur blitzschnell in die Höhe steigen - nach diesem Prinzip funktioniert jeder Flugzeugflügel. Nebenan entdeckt der fünfjährige Linus den Luftdruck: Er schnipst gegen eine Dose und prompt geht die Kerze davor aus. Seine Mutter Simone Mai ist gekommen, damit ihr Sohn die Physik spielerisch kennenlernt. "Ich habe die Naturwissenschaften in der Schule eher trocken in Erinnerung", sagt sie. Auch Michael Fiolka ist gezielt zum Tag der Forschung gekommen. Als Grundschullehrer sucht er Anregungen für den Sachunterricht.

"Die Uni soll mehr im Gedächtnis der Wuppertaler verankert werden", beschreibt Organisator Peter Jonk von der Wissenschaftstransferstelle das Konzept des Aktionstages. Auch neue Studenten werden auf diese Weise geworben - der Stand der Zentralen Studienberatung ist jedenfalls gut besucht.

Ob Kindergartenkinder oder Senioren: Überall werden rege Gespräche geführt. Jörg Palzewik vertreibt sich am Stand der Theoretischen Physik die Zeit, während seine Frau einkauft. Dort erklärt Andreas Klümper, wie sich aus einer Batterie, einem Magneten, etwas Draht und einer Schraube ein Mini-Motor konstruieren lässt. Gar nicht so einfach für die Wissenschaftler, komplexe Prozesse verständlich zu erklären - sie und auch die Besucher hatten jedoch sichtlich Spaß an der Sache.