Hochstraße: Parknot entzweit Einzelhändler

Soll Parken an der Hochstraße in Zukunft wieder Geld kosten? Die Händler sind uneinig und rufen den Verkehrsausschuss an.

Elberfeld. Die Parkplatzsituation in der Elberfelder Innenstadt sorgt immer wieder für Ärger. An der Hochstraße ist die Lage besonders prekär. Dort gibt es keine echten Parkflächen, nur am Straßenrand stehen Parkplätze zur Verfügung. Diese sind derzeit kostenlos: Zwei Stunden dürfen Kunden dort unentgeltlich parken.

Doch genau das ist das Problem: Nach Meinung von Jürgen Breidenbruch sind es nämlich nicht Kunden der Geschäfte an der Hochstraße, die die kostenlose Parkmöglichkeit nutzen, sondern Wuppertaler, die in der Elberfelder Innenstadt einkaufen.

Deshalb hat sich Breidenbruch an die Bezirkvertretung Elberfeld gewandt. Der Besitzer eines Gebäudes an der Hochstraße wünscht sich, dass die Parkplätze kostenpflichtig werden. Wie bis vor einigen Jahren, als an der Einkaufsstraße noch Parkuhren in Betrieb waren. Davon verspricht er sich viel: "Dann würden hier auch nur die Menschen parken, die auch hier einkaufen wollen." Sogar den Leerstand von Geschäften an der Hochstraße will er so verringern. "Die Parkplatzsituation ist dafür mitverantwortlich", glaubt Breidenbruch.

Die Filialleiterin des Sonnenstudios in seinem Haus stärkt ihm den Rücken: "Die Leute parken hier und blockieren den Platz den ganzen Tag. Kaum jemand kauft wirklich hier ein", sagt Hatice Celik.

Andere Händler an der Hochstraße sind allerdings anderer Meinung: "Unsere Kunden können hier zwei Stunden kostenlos parken, das gefällt mir", sagt Manfred Grote. Er betreibt seit 28 Jahren ein Badeinrichtungs-Geschäft an der Hochstraße. Er ist auch mit dem Vorgehen seines "Nachbarn" nicht einverstanden. "Wenn er meinen Parkplatz dann immer bezahlt, kann er das ja machen. Vorher mit uns gesprochen hat er jedenfalls nicht", moniert Grote.

Skeptisch ist auch der Inhaber einer Lottoannahmestelle. Hikmet Özdemir: "Die Parkplätze sollten kostenfrei bleiben." Allerdings sieht auch er die Problematik. Deshalb schlägt Özdemir eine Begrenzung der Parkdauer auf eine Stunde vor, "dann wäre die Zeit zu knapp für einen Bummel in die Innenstadt."

Nach Auskunft der Stadt Wuppertal sieht die Bezirksvertretung Elberfeld (BV) keinen Grund für eine Änderung der Parksituation an der Hochstraße. Die BV sei nicht zuständig, sehe keinen Handlungsbedarf und wolle den Vorstoß von Jürgen Breidenbruch auch nicht weiterleiten, hieß es bei der Stadt. Jürgen Breidenbach will so schnell nicht aufgeben - er will sich jetzt an den Verkehrsausschuss wenden.