ISG Oberbarmen: Vom Berliner Platz geht keine Gefahr aus

Die Mitglieder halten eher das Umfeld für problematisch. Etwa an der Straße Rosenau streben sie Verbesserungen an.

Foto: Gerhard Bartsch

Oberbarmen. Vor einigen Wochen hat die ISG Oberbarmen - Berliner Straße, die Immobilienstandortgemeinschaft, die zwischen 15 und 20 Prozent der Immobilienbesitzer und Geschäftsinhaber vertritt, die Initiative „Sauber-Sicher-Lebenswert“ ins Leben gerufen und auf dem Berliner Platz vorgestellt. Das Symbol für die Kampagne ist ein Löwe mit einem O-förmigen (O für Oberbarmen) Kopf. Seitdem sind viele kleine Schritte gemacht worden, um das Image des östlichen Stadtteils zu verbessern und Anwohnern und Gästen ein Gefühl der Sicherheit und verbesserter Lebensqualität zu vermitteln. Zwei Info-Tage hat die ISG zu diesem Zweck veranstaltet. Der Vorstand trifft sich wöchentlich und lädt zu den anzusprechenden Problemfeldern kompetente Gäste ein.

„Unser Ziel ist es, Verbesserungen und Änderungen der offenkundigen Probleme nicht auf die lange Bank zu schieben und zeitraubend durch Instanzen gehen zu lassen, sondern hinter den Kulissen auf dem kleinen Dienstweg zu bewerkstelligen“, erklärt Dieter Weidenbach. Dem Vorsitzenden der ISG ist allerdings auch klar, dass Institutionen wie der Polizei oder dem Ordnungsamt aufgrund der schwierigen personellen Situation oft die Hände gebunden sind.

Ein Arbeitskreis soll den kleinen Dienstweg beschleunigen, denn es gibt viel zu tun. „Deshalb haben wir auch das Quartierbüro 4.2.2 und das Bürgerforum mit ins Boot geholt“, erklärt Weidenbach, der gern noch mehr Helfer an seiner Seite wüsste. „Für die wenigen, die bisher aktiv mitmachen, ist das schon fast ein Fulltime-Job.“

„Viele positive Veränderungen werden allerdings nicht auf den ersten Blick wahrgenommen. So trägt erheblich zur Sicherheit bei, dass die Polizei im Rahmen ihrer mobilen Wache öfter hier und an der Rosenau Streife geht“, so Weidenbach, der übrigens in dem viel gescholtenen Berliner Platz keine großen Schwierigkeiten sieht. „Klar, da gibt es die ein oder zwei Gruppen, die da stehen und Bier trinken, aber ansonsten eher harmlos sind. Je nach Grad der Alkoholisierung wird es schon mal etwas lauter, und ein attraktiver Anblick sind sie auch nicht, aber Gefahr geht von den Leuten nicht aus“, meint Dieter Weidenbach. Christel Simon, Bezirksbürgermeisterin von Oberbarmen, pflichtet ihm bei: „Die wollen nur beisammen sein und ihr Bier trinken.“

Eine andere Sache ist die Sauberkeit, für die zwar die Stadtreinigung mit erheblichem Einsatz sorgt, für die aber — so Oberbürgermeister Andreas Mucke — vor allem auch die Bürger selbst verantwortlich sind. „Werden Sie sensibel für etwaige Verschmutzungen“, hatte ISG-Vorstandsmitglied Frank Trappmann Anfang Juli den Zuhörern zugerufen.

„Der Berliner Platz ist sauber“, stellt auch Bezirksbürgermeisterin Christel Simon (CDU) fest, und sie sieht auch inzwischen kleine Schritte zur Verbesserung der Situation im Stadtteil, der einen Migrantenanteil von 45 Prozent aufweist. „Probleme bereitet eher das Umfeld.“

Da wäre die Rosenau zu nennen, die am Wupperufer eine fast tropische Begrünung hat, doch gerade die führt dazu, dass die vielfach als Parkplatz genutzte Straße während der Dunkelheit zu einem unheimlichen, ja beängstigenden Ort geworden ist. „Da soll der Blick zum Wupperufer frei gemacht werden“, berichtet Christel Simon und stellt auch optische Verbesserungen am Schöneberger Ufer und am Rittershauser Platz in Aussicht.

„Wir haben eine Umfrage-Aktion gestartet, Führungen und Treffen veranstaltet und von den Anwohnern viel Vorschläge, Anregungen und Kritikpunkte aufgezeigt bekommen. Diese werden durchgearbeitet und am 7. September in der Färberei vorgestellt“, verrät Simon und spricht von einem Riesenprogramm, das in Oberbarmen demnächst im Rahmen der „Sozialen Stadt“ verwirklicht werden soll.

„Dann werden die zur Umsetzung erforderlichen Gelder beantragt“, ist die Bezirksbürgermeisterin vorsichtig optimistisch, was die schrittweise Verbesserung des Quartiers im Osten der Stadt angeht.