Katernberg: Anwohner kritisieren Sporthallen-Neubau

Diskussion um Mannesmannstraße. Stadtspitze verteidigt Entscheidung.

Katernberg. Vor dem Treffen mit der Stadtspitze hatten die Anwohner der Mannesmannstraße ihre Forderung schon auf einem auf dem Rathausplatz entrollten Transparent („Unsere grüne Oase muss bleiben!“) deutlich gemacht. Beim Treffen mit Oberbürgermeister Peter Jung und weiteren Vertretern der Stadt folgte die Ernüchterung. Zwar gaben sich die Vertreter der Stadt Mühe, die Gründe für den geplanten Bau einer Dreifachsporthalle an der Mannesmannstraße - im Bereich eines Parkes und eines Spielplatzes - deutlich zu machen, allerdings schenkten die Anwohner dem wenig Glauben.

Hans-Uwe Flunkert vom städtischen Gebäudemangement informierte über die vier möglichen Standorte, die als Baugrund für die Sporthalle der Gesamtschule Uellendahl-Katernberg in die engere Wahl gezogen worden waren. So seien die reinen Baukosten für die Sporthalle auf 3,8 Millionen Euro beschränkt. Bei anderen möglichen Standorten - etwa Am Luhnberg oder auch direkt am Schulgelände - würde dieser Kostenrahmen deutlich überschritten. An der Egenstraße - gegenüber einem Sportplatz - könnte die Sporthalle nicht entstehen, weil dort Umweltbelange berücksichtigt werden müssten. Man habe sich die Entscheidung für das Bauvorhaben an der Mannesmannstraße „nicht leicht“ gemacht, betonte Jung. Auch die Schulkonferenz habe sich aber für den Standort ausgesprochen.

Bei den Besuchern verfingen die Aussagen nicht, zudem fand die Diskussion in einer angespannten Atmosphäre statt. Anwohner Herbert Korzen kritisierte, dass die Stadt bei dem Bauvorhaben Kosten zulasten der Immobilienbesitzer sparen wolle. Durch den Bau der Sporthalle drohe Hauseigentümern ein hoher Wertverlust. Ein weiterer Anwohner verwies darauf, dass bei der jetzigen Planung die Schüler für den Weg von der Schule zur Sporthalle einen Fußweg von jeweils bis zu zehn Minuten zu bewältigen hätten.

Einen gemeinsamen Nenner fanden beide Parteien nicht. Der Abteilungsleiter für Bauleitplanung, Marc Walter, stellte den Bürgern eine „frühzeitige Beteiligung“ am weiteren Gang des Projekts in Aussicht. Man stehe erst ganz am Anfang. Noch im Laufe des Jahres könne ein weiteres Treffen stattfinden, auf dem die Pläne dann vorgestellt werden sollen. Ob die Anwohner darauf warten, scheint fraglich. Einige von ihnen deuteten bereits die Möglichkeit einer Klage gegen das Bauvorhaben an.