Laientheater am Eckbusch - Ein Schürzenjäger aus dem Tal

Bereits seit 20 Jahren macht die Laiengruppe am Eckbusch Theater mit lokalem Bezug.

Katernberg. Intrigen, Heimlichkeiten, Skandale: Mit ihrer neuen Inszenierung „Die schwebende Jungfrau“ hat es die Theatertruppe Eckbusch mit der Ehrlichkeit nicht ganz so streng genommen. In das Ende der 1920er Jahre entführt der Schwank — direkt in den Salon von Textilfabrikant Hugo Wuppermann (Uli Keip) und seiner Frau Ida (Alexa Loges).

Dort entpuppt sich der sonst so liebevolle Gatte nicht nur als wortwitziger Schwiegervater. Auch mit der Ehe nimmt es der selbst ernannte Schürzenjäger nicht so genau, bis schließlich Schwiegersohn Walter Döring (Hupert Gäbel) selbst zur Zielscheibe des unsittlichen Treibens wird und sich die Ereignisse mit dem Auftauchen von Kriminalkommissar von Pieskow (Wolfgang Zander) überschlagen.

Seit mittlerweile 20 Jahren präsentiert die Laien-Theatergruppe, derzeit bestehend aus 20 Mitgliedern, alljährlich ein neues Stück. Dass die meisten Akteure schon alte Hasen sind, zeigte sich auch bei der aktuelle Premiere am Freitag, als die längst bekannten Gesichter von rund 100 Zuschauern im Kinderheim Am Jagdhaus gebührend in Empfang genommen wurden.

Ohne sichtbare Aufregung überzeugten die Schauspieler auf der Bühne. Dazu boten sie Textsicherheit und ein beinahe authentisches Auftreten. „Als hätten die Darsteller ihre Identitäten getauscht“, lobte Besucherin Iris Bange das zum Teil groteske Schauspiel.

Wie immer bei den Eckbusch-Produktionen spielt die Handlung der Boulevardkomödie im Raum Wuppertal. „Das Lokalkolorit ist uns sehr wichtig, und dass die Atmosphäre und Eigenarten Wuppertals mit eingebunden und angepasst werden“, sagte die Regisseurin des Ensembles, Birgit Gonsior.

So lebt Familie Wuppermann mit Tochter Else (Verena Loges) mitten in Elberfeld. Das Dienstmädchen Minna (Ulrike Zwick) stammt aus Barmen. Idas Schwester Theresa (Gaby Schelp) und Ehemann Theodor Langerfeld fügen sich in die Reihen des gehobenen Bürgertums des beginnenden 20. Jahrhunderts ein.

Während Irrungen und Wirrungen ihren Lauf schließlich nehmen, kommt das Stück doch zu einem guten Schluss, der vom Publikum mit Applaus belohnt wurde.