Wuppertal-Elberfeld Lea Wagner spielt mit dem Feuer
Die Elberfelderin tritt mit Jupp Wienken als Feuerkünstler-Duo auf. Ihr Können gibt sie auch weiter.
Elberfeld. Gekonnt schwingt Lea Wagner die brennenden Fächer auf der Trasse vor dem Mirker Bahnhof. Nur wenige Zentimeter sind zwischen ihrer Haut und den Flammen. Passanten und Radfahrer bleiben stehen, staunen über die Präzision, mit der die junge Frau das Feuer kontrolliert. Lea Wagner ist Feuerkünstlerin.
Normalerweise tritt sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Jupp Wienken auf. Wegen einer Verletzung (nicht durch Feuer) kann er zurzeit nicht auftreten. Lea Wagner (24) und Jupp Wienken (24) brennen beide buchstäblich für ihr Hobby: Das Künstler-Duo jongliert mit Feuer-Bällen, schluckt Fackeln und tanzt mit brennenden Fächern. Seit 2013 treten die Freunde unter dem Namen „Pech & Schwefel“ auf Mittelaltermärkten und anderen Festen auf und begeistern die Besucher mit ihren Shows. Kennengelernt haben sich Lea Wagner und Jupp Wienken ganz zufällig in einer Kneipe. „Das war wirklich lustig. Jupp und ich saßen uns gegenüber und kannten uns nicht. Uns fiel auf, dass wir beide mit dem Finger an der Flamme eines Teelichts spielten und so kamen wir ins Gespräch. Da entdeckten wir, dass wir beide das gleiche Hobby haben, verabredeten uns zum Üben und zeigten uns gegenseitig, was wir so mit dem Feuer machen“, erinnert sich Lea Wagner.
Lea Wagner
Die Auszubildende zur Sattlerin tanzt am liebsten mit brennenden Fächern oder Pois, einem Ball, der an einer Schnur gehalten und im Kreis geschwungen wird. Der Ball steht dabei in Flammen. Veranstaltungskaufmann Jupp Wienken jongliert gern mit brennenden Keulen, Bällen oder dem Levistick, einer Art schwebendem Stab. Feuerschlucken und Feuerspucken steht bei beiden natürlich auch auf dem Programm.
Doch wie kommt man auf die Idee, Artistik mit Feuer zu verbinden und sich selbst der Gefahr von Verbrennungen auszusetzen? Jupp Wienken erklärt wie: „Das Element Feuer hat mich schon immer fasziniert und der Gedanke, es beherrschen zu können, macht für mich den Reiz aus“. Lea Wagner zieht das Rauschen des Feuers immer wieder in seinen Bann. Für sie erzeugt das Zusammenspiel aus Respekt vor dem Feuer und dem Austesten, wie weit man gehen kann, eine besondere Spannung.
Beim Üben und bei Auftritten steht für die jungen Künstler die Sicherheit im Vordergrund. Bevor eine neue Show einstudiert wird, üben beide „trocken“, also ohne brennenede Requisiten. Später hat das Duo immer einen Feuerlöscher, eine Löschdecke und ein Brandsalbe-Kit mit dabei. „Kleinere Verletzungen bleiben nicht aus. Aber da das Wissen über das, was wir tun, und der Respekt vor dem Feuer für uns an erster Stelle stehen, kam es bisher auch nicht zu größeren Verletzungen. Aber schmutzig wird man dabei immer“, sagt Lea Wagner, „das kommt vom Ruß, der beim Brennen immer entsteht. Übrigens: Ein sauberer Feuerspucker ist ein dreckiger Lügner“.
Wer sich für Feuerakrobatik interessiert, sollte niemals ohne Vorkenntnisse und auf eigene Faust Gegenstände anzünden und mit ihnen hantieren.