Luisenwirte geben eine Party

Die Gastronomen zeigen als AG gemeinsam Flagge: Mit kneipenübergreifenden Aktionen wollen sie das Viertel profilieren.

Foto: Gerhard Bartsch

Elberfeld. Entspannt, geradezu kuschelig ist die Stimmung im Kneipenviertel Luisenstraße — das gilt auch für das Verhältnis der Wirte untereinander. Die Inhaber von acht Lokalen schließen zur AG Luisenstraße zusammen, „weil wir so ein nettes Miteinander haben“, sagt Julian Cetinbas vom Köhlerliesel. Das sagen auch seine Kollegen. Ziel ist aber auch, gelegentlich ein Schlaglicht auf die Vorzüge des Viertels zu werfen: „Wir zeigen, dass es eben auch noch etwas anderes gibt als den Elberfelder Cocktail“, sagt Tom Plathe von der Viertelbar.

Zur AG gehören — von West nach Ost — „Cafe du Congo“, „Katzengold“, in der Obergrünewalder Straße das „Köhlerliesel“, und „Dio’s“ , wieder in der Luisenstraße die „Bar Morena“, das „Café Luise“, die „Viertelbar“ sowie „Beatz und Kekse“.

Diese Kneipen tun sich zu einer Aktion zusammen, die es bisher nicht einmal Weihnachten gegeben hat: Am Mittwoch, 20. August, machen sie um 22 Uhr dicht, damit Wirte, Mitarbeiter und Gäste im Sommerloch in der Moritzstraße eine Party feiern können (Eintritt 4 Euro).Bereits am 14. August bieten die Gastronomen ein „music to go“, bei dem ab 18 Uhr der Singer/Songwriter Mark Bennett und das Wuppertaler Duo Katha Rakete vor den beteiligten Laden 20 Minuten Musik machen.

Einige Lokale aus dem Viertel sind nicht in der AG — „wir haben keinen ausgeschlossen. Die anderen mochten nicht, sind aber immer herzlich willkommen,“ sagt Tom Plathe. Ob aus der AG mal ein eingetragener Verein wird, ist noch offen. „Wir müssen sehen, ob das womöglich rechtlich sinnvoller ist“, sagt Alexandra Tsanakidis, die mit ihrer Schwester das „Dio’s“ führt.

Eine neue Einnahmequelle wollen sich die Wirte damit nicht erschließen. Vielmehr sollen alle Einnahmen aus Aktionen, „sofort in die Straße gesteckt werden“, sagt Michael Ullrich vom „Katzengold“. Das Geld könnte beispielsweise für elektrische Baumbeleuchtung, Fahrradständer oder die Verschönerung von Stromkästen verwendet werden.

Wenn die Wirte heute so davon schwärmen, dass es untereinander keinen Konkurrenzgedanken gebe und sie sich gegenseitig die Gäste schicken, muss man die Vorgeschichte wohl ein wenig zurechtrücken. Die bis heute beschworene frühere Feindschaft zwischen dem „Café du Congo“ und „Katzengold“ ist nämlich schiere Legende. Sie hörte immer genau dann auf, wenn einer der Kneipen das Bier ausging. Da rollte man selbstverständlich ein Fass nach schräg gegenüber.