Marode Jakobstreppe: Frühestens 2017 soll sie saniert werden
Der Stadt fehlt das Geld — andere Projekte haben Priorität. An der Aufschiebe-Taktik wird nun Kritik laut.
Nützenberg. Die 155 Stufen sind kaum noch zu erkennen. Grün wuchert auf der seit 2009 gesperrten Jakobstreppe. Wer vom Nützenberg runter ins Tal möchte, muss einen Umweg in Kauf nehmen. Wann die auch Himmelsleiter genannte längste durchgehende Treppe der Stadt wieder begehbar sein wird, weiß niemand so recht. Wie die Stadt auf WZ-Nachfrage einräumt, geht vor 2017 nichts. Erst dann, so Baudezernent Frank Meyer, könnten die erforderlichen Mittel in den Haushalt eingestellt werden. Gut 600.000 Euro wird die Sanierung wohl kosten.
„Dabei ist das doch so eine schöne Verbindung“, sagt Anwohnerin Greta Lormes. Viele ihrer Nachbarn seien traurig, dass sich seit Jahren nichts tut. „Unsere Stadt lebt doch von ihrer Architektur. Und dann geht Wuppertal so mit seinen Pfunden um“, ärgert sich die 69-Jährige.
Die „Aufschiebe-Taktik“, wie böse Zungen die Planungspolitik der Stadt nennen, geht Anwohnern und Lokalpolitikern ordentlich gegen den Strich. Anfang 2013 hieß es noch, 2015 soll das marode Denkmal saniert werden. Das Geld sei zwar da, aber nicht genug Personal — so der Stand damals. Jetzt sei zwar das Personal vorhanden, wie Meyer erklärt, aber das Geld fehle.
„In der Prioritätenliste gibt es einfach wichtigere Dinge“, betont der Dezernent und verweist auf notwendige Sanierungsarbeiten an Brücken im Zuge der B7-Sperrung. Die beträfen einfach auch mehr Leute, so Meyer. „Mit dem wenigen Geld, das wir haben, müssen wir sinnvoll umgehen.“ Dass die Bürger sauer sind, kann er nachvollziehen. „Die Sperrung der Treppe ist traurig, aber alternativlos.“
Bei den Lokalpolitikern kommt die neuerliche Verzögerung nicht gut an. „Das habe ich erwartet, dass das auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben wird“, sagt Wolfgang Boese, kürzlich ausgeschiedener SPD-Bezirksvertreter.
„Vorher war das Geld da, jetzt nicht mehr — was soll ich da sagen.“ Ähnlich äußert sich Christa Kühme, Ex-Bezirksbürgermeisterin von Elberfeld-West, die sich immer wieder mit dem Thema Jakobstreppe befassen musste. „Wir haben uns schon damals geärgert“, so Kühme. „Die einzige Hoffnung ist, dass sich vielleicht doch noch früher das Geld findet.“
Die Treppe — Baujahr 1887 — sei ein Aushängeschild gewesen, sagt Lormes und erinnert sich nur zu gern an die Zeiten zurück, als die Jakobstreppe noch die Verbindung zum Schwebebahnhalt Pestalozzistraße war. „Jetzt vergammelt sie einfach nur noch.“ Ihr Wunsch: Vielleicht könnte sich eine Bürgerinitiative für die Jakobs-treppe einsetzen.