Nachgehakt: Alternativstandort für Autonomes Zentrum?
Bisher ist unklar, wohin das Autonome Zentrum im Fall eines Moscheebaus umziehen könnte. Doch nun gibt es offenbar Gespräche, die eine Lösung bringen könnten.
Elberfeld. „Ich hoffe, dass die wesentlichen Fragen im Januar geklärt sein werden“, sagt Wuppertals Integrationsbeauftragter Jürgen Lemmer zum Thema Moscheebau an der Gathe. Dort plant die türkisch-islamische DiTiB-Gemeinde den vieldiskutierten Neubau ihres Gotteshauses — und zwar am Standort des Autonomen Zentrums (AZ).
Das AZ-Gebäude gehört der Stadt. Die Autonomen wehren sich mit Aufklebern, Plakaten und der Forderung „AZ bleibt an der Gathe“ gegen das mögliche Aus in ihren angestammten Räumen. Sie demonstrierten und brachten sich bei einer Hausbesetzung an der Marienstraße ins Gespräch.
Eine Lösung des Konflikts könnte in einem alternativen Standort für das AZ bestehen: Die DiTiB-Gemeinde will auf Dialog setzen — so hatte es DiTiB-Vorstandsmitglied Selim Mercan im September formuliert und betont, dass das Verhältnis zwischen den Muslimen und den Autonomen auf der anderen Seite der Gathe seit Jahren problemlos sei. Nie habe es Zwischenfälle gegeben, man respektiere sich gegenseitig. Ein neuer Ort für das AZ sei daher wünschenswert, finden die Muslime: „Wir werden die Fühler ausstrecken“, hatte Mercan angekündigt.
Und tatsächlich scheint nun offenbar eine Immobilie im Gespräch zu sein. Um welches Gelände es sich handeln könnte, darüber mochte Jürgen Lemmer gestern im WZ-Gespräch nichts sagen: Der mögliche Standort müsse zum einen noch geprüft werden, und zum anderen hätten nun zunächst die Nachbarn miteinander zu reden: „Hauptakteure sind jetzt DiTiB und das Autonome Zentrum.“
Der Annahme, dass ein Alternativstandort für das Autonome Zentrum womöglich auch in einem anderen Stadtteil gefunden werden könnte, erteilte Jürgen Lemmer eine Absage: „Wenn man einen ernsthaften Vorschlag machen will, dann nur zu einem Objekt in Elberfeld.“ Es gelte schließlich, ein Ausweichquartier zu finden, „das für die Autonomen auch funktionieren kann“.
Gespräche würden geführt, sagt Lemmer, der „im Laufe des Januar“ auf konkrete Ergebnisse hofft. Und ausspricht, was wohl auch Anwohner der Gathe unterstreichen würden: „Das Thema ruft nach Konkretisierung.“