Elberfeld Neue Nutzung für Bayer-Häuser?
Das Unternehmen prüfte zurzeit „in alle Richtungen“ hieß es gestern.
Elberfeld. Schön sind sie, aber auch in die Jahre gekommen: Die Rede ist von der langen Reihe Gründerzeitgebäude an der Friedrich-Ebert-Straße in Höhe des Bayer-Werks. Etwa 30 Häuser gehören zur Bayer Real Estate, einige stehen leer, andere seien vermietet, erläuterte Unternehmenssprecher Hans-Bernd Schmitz gestern auf WZ-Nachfrage: „Wir haben zu den Häusern gerade ein Projekt zur Prüfung aufgelegt und loten jetzt aus, wie es dort weitergehen könnte.“ Die Prüfung sei „in vollem Gange und dabei komplett ergebnisoffen“. Ob Wohnen, Vermieten, Verkauf, ob privat oder gewerblich: „Wir rechnen in einigen Monaten mit Ergebnissen.“
Es wäre dem beeindruckenden Fassadenbild zu gönnen, dass sich dort etwas tut. Vom Ölberg kennt man die schönen Gründerzeitgebäude, in der Nordstadt gibt es Straßen mit fast komplett historischen Hausansichten, und auch in so manchem anderen Wuppertaler Quartiere ist alte Bausubstanz dem Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs entgangen. Viele Gebäude sind in die Obhut engagierter Altbauliebhaber gekommen, andere haben weniger Glück und verkommen jahrelang zu Ruinen.
Wer die mehr als 100 Jahre alten Schmuckstücke erhalten möchte, muss Geld in die Hand nehmen. Insbesondere, wenn es sich um Denkmalschutzobjekte handelt, für die nicht wie in früheren Jahren problemlos Fördermittel fließen.
Viele der Häuser an der Friedrich-Ebert-Straße stehen unter Denkmalschutz und warten auf engagierte Neueigentümer. Manche von ihnen sind schon in Privatbesitz, so zum Beispiel die Hausnummern 286 und 288. Letzteres Gebäude hat Michael Spitzer, langjähriger Vorsitzender der Vohwinkeler Werbegemeinschaft Aktion V, erworben. „Die Häuser an sich sind wirklich sehr schön, aber es ist nicht ganz einfach, sie zu vermieten, weil an vielen Gebäude dringend etwas getan werden muss.“ Spitzer würde sich wünschen, „dass das Viertel vom Aufschwung des Arrenberg profitieren könnte. Aber vielleicht sind wir dafür zu weit entfernt.“ Störend ist für ihn auch „die Dauerbaustelle vor der Häuserzeile.“ Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) arbeiten dort an einer neuen Wasserleitung, wie Sprecher Holger Stephan erläutert.