Nordstadt-Künstler: Aus dem Atelier auf den Markt
Künstler aus der Nordstadt zeigen ihre Werke auf dem Otto-Böhne-Platz.
Nordstadt. Das ist gleichzeitig so real und doch abstrakt — das gefällt mir“, sagt eine ältere Dame. Noch lange bleibt sie am Stand von Maler Bernd Bähner stehen und betrachtet die Bilder des Wuppertalers. Sie male selbst, erzählt sie. Die Bilder Bähners hätten etwas in ihr angerührt. Das hört der Künstler gern.
Gemeinsam mit anderen Kreativen aus der Nordstadt wie André Kern oder Udo Hösterey organisiert Bähner den Ölberger Kunst- und Kulturmarkt, der in diesem Jahr dreimal stattfinden soll. Auf konzentrierter Fläche, dem Otto-Böhne-Platz, gibt es dabei immer wieder aufs Neue viel zu sehen — und natürlich zu kaufen — von dem, was das besondere Flair des „Wuppertaler Montmartre“ ausmacht. Am Sonntag fand die erste Auflage des Jahres statt — das Motto: Raus aus dem Atelier und auf den „Freien Markt“.
Und als Lutz Griebel am Mittag die ersten Akkorde auf seiner Gitarre anstimmte, ließ sich auch die Sonne nicht länger bitten — Bossa Nova auf dem Ölberg, das gefällt einfach. Zwischen Second-Hand-Büchern und Selbst-Genähtem, Skulpturen und Kalligrafie gab es viel zu entdecken. Seien es die bunten Taschen von Gundi Nowak oder die Briefumschlag-Collagen von Anke Weber. Und es ging nicht allein ums Verkaufen. „In der Hauptsache macht es einfach nur Spaß“, so Weber. Die Präsentationsfläche des Marktes nutzen sie und die anderen Künstler und Kulturschaffenden auch für den gegenseitigen Austausch. So wurde an jedem Stand nicht nur gekauft, sondern gleichsam viel gequatscht.
Einzig für das leibliche Wohl war nicht gesorgt. Das Café Stil-Bruch ist seit kurzem geschlossen. „Und der Caterer ist kurzfristig abgesprungen“, erklärte Organisator Hösterey, der an seinem Stand notgedrungen mit Kaffee und Kuchen improvisierte.