Oldtimer auf dem Tüv-Gelände: Stelldichein der Klassiker

Autofans führten am Raukamp ihre Oldtimer vor. Erlös ist für guten Zweck bestimmt.

Uellendahl. Das DeVille Cabrio aus dem Jahre 1970 von Elke Kalb ist schneeweiß und sagenhafte 5,70 Meter lang. Die Wuppertalerin hat den ehemaligen Hochzeitswagen einst aus Amerika importieren lassen und fährt den Sechs-Sitzer nur bei trockenen Wetter. „Auf den Spritpreis darf man bei einem 12-Zylinderauto allerdings nicht schauen“, sagt Kalb lachend. Die Leidenschaft für alte Autos teilt sich Kalb mit vielen anderen Oldtimer-Besitzern, die ihrer Klassiker am Sonntag beim 21. Oldtimer-Tag auf dem Gelände des TÜV Elberfeld präsentieren. Dies auch für einen guten Zweck, denn der Erlös der verkauften Speisen und Getränke kommt dem Verein Hilfe für Krebskranke zu Gute.

Die Vielfalt der Fahrzeuge ist groß — und es gibt für die Besucher viel zu entdecken. Auch historisch bedeutsame Modelle wie der Ford T aus dem Jahre 1926 und prunkvolle Rolls-Royce-Limousinen sind zu sehen. Ein stattliches Alter hat etwa der liebevoll restaurierte Chrysler von Rolf Prazynski. Der Roadster ist aus dem Jahre 1924 und mit einem ausfahrbaren Verdeck ausgestattet. Dies reicht allerdings nicht über den herausklappbaren Sitz am Heck des Fahrzeugs. „Deswegen wird der Sitz auch als Schwiegermuttersitz bezeichnet“, sagt Prazynski lachend.

Für den mit Liebe gepflegten Wagen, der mit Holzspeichenrädern ausgestattet ist, gibt es sehr selten Ersatzteile: „Man muss sich selbst helfen. Ich habe einen guten Bekannten, der eine Werkstatt hat, deswegen klappt das sehr gut“, sagt Prazynski.

Wie die meisten Oldtimer-Besitzer nutzt er seinen Wagen nicht im Alltag. „Ich fahre ihn nur bei gutem Wetter. Bei Regen würde sich zudem das Verdeck verziehen und nicht mehr passen.“ Auch Arnold Kaiser fährt seinen Mercedes-Benz SL 350 Typ 107 aus dem Jahre 1971 nur im Sommer. Das edle Cabrio hat sogar einen Namen — „Lady“. Und auch als Wertanlage ist die Dame lieb und teuer: „Ein Oldtimer ist besser als eine Aktie, da der Wert des Wagens pro Jahr steigt“, sagt Kaiser. Würde er den Wagen denn verkaufen? Da schüttelt der Auto-Fan den Kopf: „Niemals!“