Personaltausch bei der Kirche: Claudia Kiehn folgt Dietrich Bredt-Dehnen – und umgekehrt

Die Evangelische Gemeinde Sonnborn hat eine Nachfolgerin für die Pfarrstelle im Südbezirk gefunden.

Sonnborn. Es ist ein kurioser Personaltausch im Stadtteil: Nachdem Pfarrer Dietrich Bredt-Dehnen im Juli das Amt des leitenden Polizeiseelsorgers der Rheinischen Landeskirche angetreten hat, übernimmt seine dortige Vorgängerin Claudia Kiehn im kommenden Monat die freigewordenen Stelle in Sonnborn.

Ein solch direkter Wechsel ist in der Evangelischen Kirche im Rheinland bisher einmalig - und war von der engagierten Pfarrerin so auch gar nicht geplant. Auf ihre neue Aufgabe in einer der lebendigsten Wuppertaler Gemeinden freut sie sich umso mehr.

"Das ist natürlich eine Entwicklung, über die sich schmunzeln lässt", sagt Claudia Kiehn. Bei routinemäßigen Gesprächen mit Dietrich Bredt-Dehnen über seine zukünftigen Aufgaben in der Polizeiseelsorge hatte dieser immer wieder von der tollen Arbeit in Sonnborn geschwärmt.

Die Pfarrerin, die sich beruflich eigentlich in eine andere Richtung verändern wollte, wurde neugierig. Nach einiger Überlegung entschloss sie sich zu einer Bewerbung im Wuppertaler Westen. Hier wurde sie mit offenen Armen empfangen. Nach einer ausführlichen Vorstellung und einem Probegottesdienst sprach sich das Presbyterium einstimmig für Claudia Kiehn aus.

"Für mich erfüllt sich mit dieser klassischen Pfarrstelle ein echter Traum", sagt die Barmerin, die zusammen mit ihrem Mann bald nach Sonnborn ziehen wird. Ihre neue Aufgabe sieht sie auch als Rückkehr zu ihren christlichen Wurzeln und als wohltuende Zäsur ihrer bisherigen zwölfjährigen Tätigkeit als leitende Polizeiseelsorgerin.

"Ich bin sehr gespannt auf die neuen Herausforderungen", sagt Kiehn, die sich vor allem auf die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Gestaltung der Gottesdienste freut. "Es ist einfach schön, wieder an einem Ort bei den Menschen wirken zu können", sagt die Pfarrerin. Ihre frühere Aufgabe war dagegen mit einem enormen Reise- und Lehrpensum in ganz Deutschland verbunden.

Claudia Kiehn wurde in Düsseldorf geboren und engagierte sich dort nach der Konfirmation in der Jugendarbeit ihrer Gemeinde und später bei der Evangelischen Schülerarbeit im Rheinland. Im Anschluss an das Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Krankenhausseelsorge in Mülheim studierte sie Theologie in Wuppertal, Bochum und Münster.

In Essen-Kettwig und Essen-Borbeck verbrachte sie ihr Vikariat. 1997 begann sie im Kirchenkreis Barmen einen Sonderdienst in der Polizeiseelsorge. Drei Jahre später wurde sie in diesem Bereich leitende Landespfarrerin.