Polizei sucht nach Brand in Nordstadt Zeugen
Einen Tag nach dem Großbrand am Mirker Bahnhof ist die Ursache noch unklar.
Elberfeld. Einen Tag nach dem Großbrand auf dem Gelände der Kisten- und Palettenfabrik Eigenbrodt riecht es an der Juliusstraße immer noch nach Rauch. Verkohlte Paletten, zerstörte Maschinen und schwarze Stahlträger - mehr hat das Feuer von der etwa 1000 Quadratmeter großen Lager- und Produktionshalle nicht übriggelassen. 100 Feuerwehrleute waren in der Nacht zu Sonntag stundenlang damit beschäftigt, das Feuer am Mirker Bahnhof einzudämmen
Anwohnerin Danuta Klimasinski konnte die Löscharbeiten von ihrem Fenster aus beobachten: "Die Flammen waren meterhoch, ein Inferno", sagt sie. "Ich hatte schon das Wichtigste gepackt, um die Wohnung verlassen zu können, falls das Feuer übergreift." Aufgewacht sei sie nur, weil ihre Nichte sie geweckt habe. "Ich konnte gar nicht glauben, dass es gegenüber tatsächlich brennt."
Firmen-Inhaber Utz Eigenbrodt erfuhr in der Nacht von dem Feuer. "Ich war schockiert", sagt er. Rund 20 Maschinen zur Kisten-Produktion lagerten in der Halle. Auch Rohmaterial wurde vom Feuer zerstört.
Auf 500.000 Euro schätzt die Kripo den Schaden. Um die Firmen im Umland weiterhin beliefern zu können, hat Eigenbrodt am Montag Teile der Produktion an den zweiten Standort nach Remscheid ausgelagert. "Damit sind wir immer noch leistungsfähig", sagt er. "Wir hatten einen Notfallplan, der jetzt greift." So lagerten weitere Maschinen in der anliegenden Halle - sie blieb vom Feuer verschont.
Angaben zur Brandursache konnte die Polizei am Montag noch nicht machen. Sachverständige der Kripo untersuchen am Dienstag die Brandruine. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagt Polizeisprecher Michael Bartsch. Dass ein technischer Fehler das Feuer verursacht hat, kann die Polizei nicht ausschließen, ebenso wenig, dass ein Brandstifter in der Halle gezündelt haben könnte.
Bartsch: "Wir suchen Zeugen, die in der Nacht etwas beobachtet haben." Das Gelände wird durch einen Maschendraht-Zaun begrenzt, ist von der Nordbahntrasse aus leicht zugänglich. "In den vergangenen Monaten ist bei uns mehrfach eingebrochen worden", sagt Eigenbrodt. Die Diebe hätten ein Loch in den Zaun geschnitten und mehrere Computer erbeutet.