Aktion Traumweite beim Tannenbaumweitwurf im Mirker Bad

Mirke · Traditionelle Neujahrsveranstaltung mit Bestwert / Verein „Pro Mirke“ blickt auf 2018 zurück und plant 2019.

Hartmut Reuter-Zoubek zeigte vollen Einsatz.

Foto: Fries, Stefan (fri)

. Neujahrsspringen in Garmisch Partenkirchen, das Konzert der Wiener Philharmonie und der Tannenbaumweitwurf im Freibad Mirke bildeten einmal mehr den kulturellen und sportlichen Dreiklang am ersten Tag in 2019. Der Förderverein „Pro Mirke“ hatte zum achten Mal zu dieser klassischen Wintersportart, für die weder Eis noch Schnee erforderlich sind, ins ehrenamtlich betriebene Freibad eingeladen. Und wieder waren etliche erfolgshungrige Wintersportler auf die Terrasse vor dem Clubhaus gekommen, um bei Schmuddelwetter und heimtückischen Windböen dem edlen Wettstreit zu frönen.

Als Sportgeräte dienten diesmal drei Nadelgehölze aus der Familie der Nordmanntannen, denen der Karriere-Höhepunkt mit Kerzen, Kugeln und Lametta an Heiligabend verwehrt geblieben war. Heiner Mokross, „Pro Mirke-Chef“ hatte mit Ehefrau Andrea wärmende Getränke und Plätzchen bereitgestellt, und alsbald wurden die unterschiedlichen Wurftechniken ausprobiert. Vorzugsweise mit der kleinsten Tanne, die am windschnittigsten erschien und aus der Hand des kraftvollen Marc Weislowski sogar die bisherige Traumgrenze von zehn Metern um respektable zehn Zentimeter übertraf. Da staunten Protokollant Lucas Böhle und Hartmut Reuter-Zoubek, der ein regelmäßiger Gast des Tannenbaumweitwurfes ist, um die Wette.

Der Versuch, diese Jahresweltbestweite per Dreh- und Schleudertechnik zu übertreffen, scheiterte an einem, am Ausgangpunkt aufgestellten Sonnenschirm, der einen Weiterflug verhinderte. Auch Heiner Morkoss’ mit viel Elan geschleuderte Tanne wurde vom plötzlichen Gegenwind erfasst und plumpste nach kläglichen zwei Metern auf die Steinfliesen der Terrasse.

Schlamm aus dem Mirker Bach füllte zwei Mal das Becken

Der lustige Wettbewerb ist für den Förderverein „Pro Mirke“ eine gern wahr genommene Gelegenheit aufzuzeigen, wie weit man dem erklärten Ziel, das einstmals städtische Freibad zu einem Naturbad zu machen, näher gekommen ist, und welche Vorhaben für das kommende Jahr anstehen.

2018 hat insgesamt 30 Badebetriebstage ermöglicht und dabei 1700 Badegäste ins kleine Badebecken im großen noch ungenutzten Schwimmbecken gelockt. 5600 Besucher sind an 180 Tagen durch die Drehkreuze am Eingang gekommen. Gute Zahlen, denen einige Probleme gegenüber stehen. So rollte Sturm „Friederike“ die Beckenfolie regelrecht auf. „Die wieder glatt zu ziehen, war eine schwierige Aufgabe“, erinnert sich Heiner Mokross. Nicht zu vergessen zwei regenreiche Tage, die das Becken einmal zu einem Viertel und einmal zu einem Drittel füllten. Allerdings nicht mit klarem Wasser, sondern mit Schlamm aus dem über die Ufer getretenen Mirker Bach.

„Der Sommer als solches war natürlich hervorragend für uns, und wir hätten gern noch mehr Badetage angeboten, doch da wir alles mit ehrenamtlichen Kräften bewerkstelligen, sind uns da Grenzen gesetzt“, merkt Mokross an und weist auf die Pläne für 2019 hin.

Da sollen Ausbildungskurse zum Rettungsschwimmen – allerdings im Hallenbad Röttgen – erstmals ab dem 27. Januar angeboten werden. „Ein Baumhaus in der Mirke“ ist ein Plan für Klein und Groß, der ab dem 2. Februar verwirklicht werden soll. Eine „Geschichtswerkstatt“ ist geplant ebenso wie Lesungen auf der kleinen Bühne im Clubhaus wie auch Konzerte auf der großen Bühne im Becken.

Und für den 15. Juni steht eine Geburtstagsfeier auf dem Programm: Das Freibad Mirke wird dann Respekt gebietende 168 Jahre alt. Mehr Informationen zum Programm und den Plänen gibt es auf Anfrage.