Gedämpfte Euphorie bei Eisenbahn-Fans
Verein Wupperschiene will die alte Bahnstrecke reaktivieren.
Beyenburg/Dahlhausen-Radevormwald. 1992 war der Optimismus noch ungebrochen. „Wir fahren nächstes Jahr“, tönte damals vollmundig der Schlachtruf bei Eisenbahn-Enthusiasten, die die Wuppertalbahn wiederbeleben wollten. Ulrich Grotstollen, Vorsitzender des Fördervereins Wupperschiene, ist seither vorsichtiger geworden. Zu sehr haben ihm diverse Katastrophen zugesetzt. Vor allem der Hangrutsch zwischen Langerfeld und Beyenburg bremste 1997 den Elan.
Bei einem Ortstermin der SPD-Fraktion in Dahlhausen-Radevormwald im Vereinsheim der Wupperschiene informierte der Verein über Fortgang und Sachstand des Sanierungsprojekts. „Der Hang wird unser großer Prüfstein sein“, sagte Grotstollen mit Blick auf jenen Rutsch des Jahres 1997, dessen Folgen bis heute nicht behoben sind. Geringere Sorge bereiten die teils bereits sanierten Brücken und Stützmauern, auch wenn die Arbeit an die körperliche Substanz der rund 90 Vereinsmitglieder geht und die Kasse schwer belastet.
Ulrich Grotstollen
Während die beteiligten Städte nur Gewinn aus einer wiederbelebten Bahnstrecke ziehen können, muss sich der Verein mit der Frage beschäftigen, wie er möglichst schnell Einnahmen erzielen kann. Der Sonderzug von Barmen nach Kemna in diesem Jahr hat einen Weg aufgezeigt. Mietfahrzeuge sind vorhanden, jeder könnte einen solchen Zug für Feiern und Veranstaltungen buchen. Allerdings hat auf dem ersten Streckenabschnitt die Bahn ein Wort mitzureden.
Freier wäre der Verein auf seinem eigenen Terrain. 2014 soll ein erster Abschnitt befahrbar sein, nämlich die Strecke von Öhde bis Beyenburg oder Remlingrade. Sobald die Sache wirtschaftlich darstellbar sei, könne man mit der Restaurierung von Loks beginnen. Weitere Fahrzeuge würden steigende Einnahmen generieren. Das Ziel ist klar definiert: von April bis Oktober Fahrten an jedem Wochenende mehrere Fahrten täglich.