Heckinghausen: Sonnenkraft auf dem Gaskessel?

Verwaltung soll Vorschlag der Grünen in der Bezirksvertretung prüfen. WSW sucht weiter Käufer.

Heckinghausen. Er ist das Wahrzeichen Heckinghausens — aber schon lange ohne echte Aufgabe. Außer den Höhenrettern der Feuerwehr, die dann und wann den Ernstfall im Inneren proben, hat der Gaskessel nur selten Besucher. „Ein Denkmal, das nur noch vor sich hin rostet, macht keinen Sinn“, erklärt Jörg Liesendahl, Bezirksvertreter der Grünen. Seine Idee: Der Gaskessel könnte doch als Standort zur Gewinnung von Solarstrom genutzt, auf dem Außengelände Solarstrom-Tankstellen errichtet werden.

Ein entsprechender Prüfauftrag an die Verwaltung wurde in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung einstimmig angenommen. Auch Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann betont, nur „drauf gucken“ reiche nicht: „Der Gaskessel muss wieder eine Funktion haben.“ Es müsse geprüft werden, inwieweit sich die Oberfläche für das Anbringen etwa von Solarzellen eigne. Das Thema sei sicher auch für Unternehmer oder für Bürgerstromgenossenschaften interessant.

Einig ist er sich mit Brüssermann allerdings, dass es diverse Hürden zu überwinden gilt. Wie sieht es etwa mit der Statik aus? Was sagt der Eigentümer, die WSW? Wäre so ein Projekt — Liesendahl: „Es soll auf jeden Fall Ertrag bringen“ — überhaupt wirtschaftlich? Und wie lässt sich die Gewinnung von Solarstrom mit den Auflagen des Denkmalschutzes vereinbaren? „Aber man muss ja nicht jetzt schon über ,Bremsen’ reden“, so Liesendahl.

Von vorneherein ausgeschlossen sei eine Umsetzung nicht, erklärt auch Michael Sadowski vom Denkmalamt. Bei Industrieobjekten gelten andere Maßstäbe als etwa bei denkmalgeschützten Wohnhäusern. „Man muss das einfach prüfen.“ Abzuwarten sei auch, wie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) den Vorschlag bewerte, heißt es von Seiten der Stadt.

Es müsse einfach etwas mit Heckinghausens Wahrzeichen passieren, fordert Christoph Brüssermann. Mehrfach habe es in der Vergangenheit Interessenten für den Kessel gegeben, doch die seien immer abgesprungen. Die WSW verhandeln unabhängig von der derzeitigen Diskussion derzeit mit einem potenziellen Investor. Neuigkeiten soll es im Sommer geben.