Mehr als 900 Gäste lauschten der Lit.Ronsdorf

Die elfte Ausgabe der Literaturveranstaltung endete mit einem unterhaltsamen Finale. Die Vorbereitung fürs nächste Jahr startet bald.

Foto: Stefan Fries

Ronsdorf. Bestens besucht war die Abschlussveranstaltung der Ronsdorfer Literaturtage, der „11. Lit.Ronsdorf“, zu der die Veranstalter am Samstagnachmittag in die Galerie im Ronsdorf-Carré eingeladen hatten.

Das abwechslungsreiche und sehr unterhaltsame Finale gestalteten Marina Jenkner, Dorothea Glauner, Stefanie Schlüter und Martin Halbach, der für den musikalischen Rahmen zwischen den Lesungen sorgte.

Mit ihrer spaßigen, skurrilen Geschichte von Hilde und Heinz, für den die Ehefrau ob der neuen Brille plötzlich wieder so schön und begehrenswert wird wie zu der Zeit, als sie sich kennenlernten, brachte beispielsweise die Wuppertaler Autorin Marina Jenkner ihre Zuhörer gleich zu Beginn zum Schmunzeln. Und wurde, ebenso wie ihre Mitstreiterinnen, zum Dank mit einem bunten Blumenstrauß bedacht.

Bei der Auswahl des Programms hat der Arbeitskreis im Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein, der seit vier Jahren für die Organisation der beliebten Veranstaltung zuständig ist, ein glückliches Händchen bewiesen.

„Mehr als 900 Gäste sind in den 22 Tagen zu unseren 35 Veranstaltungen gekommen“, zeigte sich Monika Diehle sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Gemeinsam mit Claus-Günther Conrads und einem kleinen Team hat sie Vorträge und Lesungen zusammengestellt, bei der es ihr vor allem um Qualität geht.

Zwischen fünf und 80 Besuchern hätten teilgenommen, mal seien die Geschichten bei Kerzenschein gelesen worden, mal im Wohnzimmer, in einem Restaurant, in einem Gemeinde- oder Jugendzentrum oder eben in der Galerie.

Es gab Krimilesungen wie bei Martina Sprenger, die unter der Überschrift „Wuppertal — kurz und tödlich“ Kurzgeschichten von Verbrechen in der Stadt vorlas, eine Adventsgeschichte der Remscheiderin Julia Wewer, die eine kleine „Sternenfee“ durchs Bergische Land schweben ließ, Geschichten aus und über das Wuppertal bei einer Wohnzimmerlesung mit dem Motto „Et löppt“ von Michael Schumacher aus Xanten, oder es wurde erneut von Jochen Rausch zu einer Fahrt „Im Taxi“ eingeladen.

Bei der Aufführung von sieben Mädchen aus dem Stadtteiltreff Rehsiepen erfuhren die Zuschauer, was passiert, wenn der Märchenkoordinator geschüttelt und nicht gestreichelt wird, bei Reinhard Clement waren die Besucher „Willkommen im Reimland“, Dr. Ulrich Otto Teske erklärte, dass das Schreiben von Hand im gewohnten analogen Modus zusammen mit dem Lesenkönnen die Eintrittskarte für unsere Kultur ist, und das Gesangstrio „Bel Ami“ um den Dirigenten Marcus Matuszewski präsentierte gute, handgemachte Musik ohne technische Verstärkung.

Die Organisatoren sind froh, dass bei den diesjährigen Literaturtagen mit Ausnahme einer Krankmeldung, bei der sich aber schnell Ersatz fand, alles nach Plan gelaufen ist. „Es gab Lustiges und Ernstes zu hören, und wenn ich ein Highlight nennen sollte, dann war das sicherlich Jochen Rauschs Taxifahrt“, sagt Monika Diehle rückblickend.

Gleich zu Beginn des neuen Jahres wird sie sich wieder mit Claus-Günther Conrads zusammensetzen und sich anschließend an die Künstler wenden, die bereits bei der Lit.Ronsdorf mitgemacht haben. „Wir schreiben sie an, um zu fragen, ob sie wieder dabei sind, und um einen Termin mit ihnen zu vereinbaren. Aber es melden sich auch immer wieder interessierte Autorinnen und Autoren, die bei uns mitmachen wollen“, erzählt Monika Diehle. Sie weiß inzwischen, dass es viele gibt, die ein Buch geschrieben haben und es gerne auch einmal bei einer Lesung vorstellen würden.