Evangelische Gemeinde Ronsdorf: Neue Vikarin mit offenen Armen empfangen
Simone Keller hat zunächst Religion unterrichtet, jetzt beginnt die Gemeindearbeit.
Ronsdorf. Simone Keller ist das frische, junge Gesicht der evangelischen Gemeinde Ronsdorf. Die neue Vikarin hatte sich letzten Oktober offiziell vorgestellt und war mit offenen Armen empfangen worden. „Die Leute waren sehr herzlich und neugierig auf mich.“ Sie könne sich an viele lächelnde Gesichter erinnern, erzählt die 25-jährige — und ihr Gesicht strahlt so hell dabei, dass man sich das anders gar nicht vorstellen kann.
Zweieinhalb Jahre dauert ihr Vikariat. In den ersten Monaten ging’s aber erst mal an die Schule. An der Ganztagsgrundschule Beyenburg unterrichtete Keller Religion. Ab dem 22. Februar kann die Gemeindearbeit in Ronsdorf beginnen. An der Seite ihrer Mentorin, Pfarrerin Friederike Slupina-Beck, wird sie die Gottesdienste in der Lutherkirche gestalten, mit im Bibelkreis sitzen und die Konfirmanden betreuen.
Auch bei den Mittwochstreffen, die unter dem Motto „Sieben Wochen ohne Enge“ die Fastenzeit begleiten, wird sie dabei sein. Für diese Zeit hat sie sich vorgenommen, sich noch stärker für ihre Mitmenschen zu öffnen und nicht so schnell „enttäuscht oder ärgerlich“ zu sein. „Damit ich das Kind Gottes im Anderen entdecke.“
An praktische Dinge muss ebenfalls gedacht werden. Sie ist froh, dass sie es zur neuen Arbeitsstelle nicht weit hat. Eine Viertelstunde braucht sie von Lüttringhausen, wo sie mit Ehemann Johannes Keller, Pfarrer der Lüttringhauser Gemeinde, wohnt.
Begegnet sind sich die gebürtige Duisburgerin und der Saarländer an der Kirchlichen Hochschule. Eine glückliche Fügung. „Seine Studienzeit war fast zu Ende, als ich angefangen habe.“ Ihr Studium führte sie von Wuppertal nach Rom. Ein Jahr lang besuchte sie dort — ökumenisch im besten Sinne — die Fakultät der protestantischen Waldenser und die Päpstliche Universität Gregoriana.
Der Glauben verbindet das Ehepaar Keller — und die Musik. Gemeinsam singen sie im Chor „Jamani“, der sich südafrikanischer Musik verschrieben hat und zur Gemeinde Gemarke-Wupperfeld gehört, Johannes’ ehemaliger Vikariats-Gemeinde.
Zum Amtsantritt braucht Simone Keller natürlich die richtige Kleidung. Am Aschermittwoch kam ein Paket bei ihr an mit dem schwarzen Talar, der für sie geschneidert wurde. Simone Keller hat ihn anprobiert und sich direkt wohl darin gefühlt. „Der passt mir wirklich gut.“ Inzwischen hängt er im Kleiderschrank gleich neben den Talaren ihres Mannes.