Schule war sechs Jahre geschlossen: Kinder können in sanierte Ferdi-Schule zurückkehren

Die Schule wurde 2011 geschlossen wurde. Damals hätte wohl keiner geglaubt, dass die Ronsdorfer Grundschule sechs Jahre später wieder geöffnet werden sollte.

Foto: Stefan Fries

Ronsdorf. „In wenigen Tagen ist die Grundschule Ferdinand-Lassalle-Straße aus der Wuppertaler Schullandschaft verschwunden.“ So begrüßte die damalige Schulleiterin Ingrid Andre die Gäste im Juli 2011 bei einem kleinen Empfangs in der Schule, die nur noch 13 Anmeldungen bekommen hatte und für immer schließen sollte. Damals hätte wohl keiner geglaubt, dass die Ronsdorfer Grundschule sechs Jahre später wieder geöffnet werden sollte. Der neue Trend: Wuppertal weiß gar nicht mehr wohin mit den Grundschülern. „Wir wissen heute schon, dass wir 2022 rund 1000 Schüler mehr haben als im Schuljahr 2017/18“, sagt Schuldezernent Stefan Kühn.

Nach den Sommerferien ist die 1972 als zwei-geschossiger Stahlbetonbau errichtete Schule wieder bezugsfertig — ein Jahr später als geplant. Eigentlich sollte bereits im Sommer 2016 wieder das Leben ins Gebäude zurückkehren, doch wegen eines massiven Wasserschadens verschob sich die Bauzeit um ein Jahr nach hinten. Das machte sich auch bei den Kosten bemerkbar, die auf 6,9 Millionen Euro kletterten.

Bei der gestrigen Führung durch die neuen Räume roch es nach frischer Farbe. „Wir haben alle Details — bis hin zur Farbe — in enger Abstimmung mit der Schule besprochen“, berichtet Projektleiterin Birgit Schulz. Die neuen Farben Grün, Blau und Rot ziehen sich durchs ganze Gebäude, das jetzt aus einem 1000 Quadratmeter großen Anbau und einem 1800 Quadratmeter sanierten Altbau besteht.

250 Kinder ziehen von der Kratzkopfstraße um, das entspricht neun Klassen und vier Ganztags-Gruppen. Das Ogata-Angebot wird in den neuen Räumen auf sechs Gruppen ausgeweitet. Daher gibt es eine neue Mensa mit einer Verteilerküche und vier Betreuungsräumen. „Energetisch ist das jetzt der neuste Stand“, erläuterte Schulz. Auch eine neue automatische Brandmeldeanlage wurde im Untergeschoss angebracht. Weitere Neuerung: Die Ferdi-Schule, wie sie früher liebevoll genannt wurde, ist nun barrierefrei und hat eine komplett erneuerte Heizungsanlage sowie Whiteboards in zwei Klassenzimmern. Was die Kinder noch mehr interessieren dürfte: Draußen warten neue Spiel- und Klettergeräte auf verspielte Jungen und Mädchen. Zudem wurde das bestehende Außenklassenzimmer für die heißen Sommertage saniert.

„Nach der Sanierung ist übrigens vor der Sanierung“, stellte Dezernent Kühn klar. Als nächstes wird das Gebäude der Kratzkopfschule in Schuss gebracht, angesetzt sind dafür 1,2 Millionen Euro. Bei den jetzigen Schülerzahlen sei es wahrscheinlich, dass aus diesem Standort später einmal wieder eine eigenständige Schule wird — und nicht wie geplant nur eine Dependance.