Nach Überfall: Sicherheit ist Thema

Die Vohwinkeler sind verunsichert — die Polizei hat Verständnis für die Sorgen der Bürger.

Foto: Stefan Fries

Es sind Taten, die in Vohwinkel große Besorgnis auslösen. Am 9. Januar kam es in der Gustavstraße gegen 16.15 Uhr zu einem schweren Raub. Drei unbekannte männliche Personen überraschten einen 51-jährigen Mann, als er gerade zu seinem Pkw in Höhe der n katholischen Kirche ging und zogen ihn in ein Gebüsch. Dort nahmen sie ihm Bargeld und Handy ab und flüchteten in Richtung Kaiserstraße. Nur wenige Tage später, am 13. Januar, wurde gegen 11.40 Uhr an der Schlieffenstraße ein 48-Jähriger ausgeraubt. Ein Unbekannter rempelte ihn an, besprühte ihn mit Reizgas und nahm ihm sein Mobiltelefon weg. Anschließend flüchtete der Täter. Durch das Reizgas musste der 48-Jährige im Krankenhaus behandelt werden.

Dass innerhalb kurzer Zeit zwei brutale Überfälle am helllichten Tag in der Nähe des Stadtteilzentrums verübt wurden, sorgt bei den Bürgern im Stadtteil für Verunsicherung. Die Tat an der Gustavstraße lässt auch die Kirchgänger mit einem mulmigen Gefühl zurück. Sie weckt Erinnerungen an eine Attacke vor einigen Jahren, bei der eine gehbehinderte Seniorin im Gotteshaus krankenhausreif geprügelt wurde. Damals konnten die beiden Täter gefasst werden.

„Der aktuelle Fall macht uns natürlich betroffen“, sagt Dirk Baumhof, Leiter der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen. Die Gemeinde werde diesbezüglich sehr aufmerksam sein. Die Kirche soll aber weiterhin für die Gläubigen geöffnet bleiben. Polizeisprecher Stefan Weiand hat Verständnis für die Ängste in der Bevölkerung. „Jede Tat ist eine zuviel“, sagt der Hauptkommissar. Die beiden kurz hintereinander und am Tag verübten Überfälle würden von den Sicherheitsbehörden sehr ernst genommen.

Gleichwohl gebe es bisher keinen signifikanten Anstieg der Taten in Vohwinkel. Laut Polizei wurden 2017 fünf Raubdelikte und räuberische Diebstähle verübt. Hinzu kämen knapp 40 gefährliche Körperverletzungen und 42 Wohnungseinbrüche. „Bei rund 30 .0000 Einwohnern in Vohwinkel sind wir mit diesen Zahlen im Mittel“, sagt Stefan Weiand. Die Polizei habe die Schwerpunkte im Blick und sei mit Zivilstreifen und Einsatzfahrzeugen regelmäßig vor Ort.

Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Steffen Hombrecher (CDU) begrüßt den Einsatz der Beamten ausdrücklich. „Die Wuppertaler Polizei wird sicher größte Anstrengungen unternehmen, um die Verbrecher möglichst bald zu ermitteln“, sagt er. Der Lokalpolitiker sieht aber gerade bei den letzten Überfällen ein für Vohwinkel neues Ausmaß an Straftaten. „Diese Vorkommnisse lassen den friedliebenden Bürger erschreckt zurück, insbesondere wegen der enormen Brutalität. Hinter jeder dieser Gewalttaten bleiben Menschen als Opfer zurück, denen auch die Vohwinkeler Politik verpflichtet ist“, betont Hombrecher.

Die CDU im Stadtteil regt deshalb an, dass in einer der nächsten Sitzungen der Bezirksvertretung die Polizei einen Sachstandsbericht abgibt, damit nachfolgend mögliche Maßnahmen von Seiten der Politik formuliert werden können. Diesen Vorschlag unterstützt auch Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann. (SPD). „Es wäre darüber hinaus sinnvoll, wenn demnächst wieder, wie in der Vergangenheit, ein Vertreter der Polizei regelmäßig an den Sitzungen der Bezirksvertretung teilnehmen würde“, sagt er.

Die Polizei Vohwinkel weist darauf hin, dass sie zur Aufklärung und Verhinderung von Kriminalität auf die Mithilfe der Bürger angewiesen ist. Bei verdächtigen Vorfällen sollte schnellstmöglich der Notruf 110 verständigt werden. Bezüglich der Überfälle nimmt die Polizei Zeugenhinweise unter der Rufnummer 0202/2840 entgegen. Eine Täterbeschreibung gibt es unter: wuppertal.polizei.nrw