Nocke: Kein Kredit fürs Bad
2000 Besucher protestieren bei „Vohwinkel schwimmt“ gegen die Schließung des Bads.
Vohwinkel. Ein Schelm, wer hier eine Symbolik hineininterpretierte. Am Ende der Besichtigung der technischen Anlagen des Vohwinkeler Hallenbades war es Sportdezernent Matthias Nocke (CDU), der hier als letzter das Licht ausmachte. Das Bild passt: Trotz heftiger Gegenwehr aus dem Wuppertaler Westen möchte die Stadt das Bad wegen der schwierigen Finanzlage langfristig schließen. Dagegen setzten beim Aktionstag "Vohwinkel schwimmt" rund 2000 Besucher ein deutliches Zeichen.
Der Vohwinkeler STV und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Wuppertal hatten die Veranstaltung am vergangenen Samstag zusammen mit Schulen, Frühschwimmern und Bezirksvertretung organisiert. Doch eine Rettung des Bads ist nach wie vor schwierig. "Wir bekommen von der Bezirksregierung einfach keine Kredite mehr für die hier notwendigen Investitionen und es fehlt an Mitarbeitern", verteidigt Nocke die Sparpläne. Selbst wenn der Rat einem Erhalt zustimme, sei der Betrieb mit der dünnen Personaldecke kaum zu leisten.
Das sehen die Besucher des Aktionstages naturgemäß anders. "Ich bin mit dem Bad aufgewachsen", sagt etwa die 14-jährige Pina Seyffert, die im DLRG selbst Kindern das Schwimmen beibringt. Zusammen mit ihren Freundinnen überreichte die Schülerin des Gymnasiums Vohwinkel an Matthias Nocke eine selbst gemachte 3D Grafik des Bades samt drohendem Pleitegeier.
"Man kann doch so ein stark genutztes Schwimmbad nicht einfach dichtmachen", sagen auch die 18-jährigen VSTV Übungsleiterinnen Andrea Ley und Marnie Plehn. Von den Schließungsplänen ließen sich die vielen Schwimmfans an diesem Tag jedenfalls nicht beeindrucken. Bei allen Aktionen herrschte viel Andrang. "Für uns ist das zunächst einmal ein Riesenerfolg", sagt VSTV Vorsitzender und stellvertretender Bezirksbürgermeister Mathias Conrads (CDU).