Vohwinkel Ruine Nocken: Stadt kann nur eine Sicherung fordern
Da keine Einsturzgefahr bestehe, könne man keinen Abriss verlangen.
Vohwinkel. Es könnte die Kulisse für einen Horrorfilm sein: Das stark verfallene Haus liegt im Schatten großer Bäume und wuchernder Büsche. Durch kaputte Fenster sieht man ins düstere Innere. Kaputte Möbel liegt im verwilderten Garten. Für Kinder und Jugendliche ein beliebter Abenteuerspielplatz — nicht ganz ungefährlich bei den scharfen Glassplittern und den spitzen Holzteilen.
Natürlich ist das Gelände eigentlich tabu. Ein Verbotsschild oder Absperrungen gibt es allerdings nicht. Bei der Nähe zur Sporthalle Nocken und zum angrenzenden Schulzentrums hat sich der unwirtliche Ort gerade bei jungen Menschen längst herumgesprochen.
Die verbotenen Aktivitäten auf dem Gelände sorgten bereits für einen Einsatz der Feuerwehr. „Vor der Garage wurde ein Behälter mit Altöl ausgekippt“, sagt Karl Hundsdörfer von der Vohwinkeler Linken Fraktion. Die Retter mussten eingreifen, um zu verhindern, dass es versickert. Karl Hundsdörfer ist froh, dass bisher noch nichts Schlimmeres passiert ist. Er fordert, das Haus abzureißen oder zumindest abzusperren.
Dafür ist auch Karsten Irmscher, dessen Kinder das Gymnasium Nocken besuchen: „Es muss dringend etwas getan werden, sonst gibt es irgendwann einen schlimmen Unfall.“
Bei der Stadt kennt man das Problem. Verwaltungssprecher Markus Bien: „Der Zustand des Hauses verschlechtert sich, und es wurde zu einer Schrottimmobilie hochgestuft.“ Die städtische Bauordnung werde den Eigentümer anschreiben und ihn auffordern, das Gebäude erneut zu sichern.
Der lebt in Baden-Württemberg und sorge regelmäßig dafür. Bien: „Allerdings wird das genauso regelmäßig wieder aufgebrochen.“ Dagegen sei der Besitzer machtlos. Das Haus ist nach Auskunft der Bauordnung nicht einsturzgefährdet, so dass lediglich Sicherungsmaßnahmen gefordert werden könnten.