Stadtwerke: Tausende Stimmen manipuliert
WSW korrigieren Zwischenergebnis des Schwebebahn-Wettbewerbs.
Wuppertal. Die Abstimmung um die drei Schwebebahnen der WSW wurde manipuliert. Das gaben gestern die Stadtwerke bekannt. Tausende Stimmen seien betroffen, sagte der Sprecher Holger Stephan. Das bisherige Ergebnis wurde jetzt korrigiert. Die Bereinigung habe die Rangliste der Projekte, die unterschiedlich betroffen waren, zum Teil deutlich verändert, so Stephan.
Innerhalb einer Woche haben so einige Teilnehmer Hunderte Stimmen verloren. Die Realschule Vohwinkel ist von 5265 (Stand: 15. November) auf 2651 Stimmen gefallen. Der Kinder-Tisch Vohwinkel von 4507 auf 2770 und die Siedlungsgemeinschaft Westpark sogar von 4704 auf 408 Stimmen.
Die Realschule war für ein Statement nicht zu erreichen, ebenso wenig wie der Kinder-Tisch Vohwinkel. Marcus Rudolph, Vorsitzender der Siedlungsgemeinschaft Westpark sagt, er habe von Anfang an Zweifel an der Sicherheit der Abstimmung gehabt. Auch sein Projekt habe merkwürdig viele Stimmen erhalten. „Die Bereinigung ist völlig in Ordnung.“ Eine Mitarbeiterin der Firma Jaeger wie auch Gerd Halfmann vom CVJM zeigten sich enttäuscht über die unfairen Methoden.
Der Betrug sei aufgefallen, als ein Teilnehmer über ein Wochenende mehrere Tausend Stimmen dazugewonnen habe, so Stephan. Dann habe man die Ergebnisse überprüfen lassen.
Die Abstimmung um die Schwebebahnen läuft online ab. Jeder Teilnehmer hat drei Stimmen. Er muss seine E-Mail-Adresse angeben und bekommt eine Bestätigungsmail, die er anklicken muss, damit die Stimme zählt. An der Stelle hat der Betrug angesetzt. Tausende falsche E-Mail-Adressen wurden angegeben.
Daniel Schulten, Vorstand der Digitalagentur Netzkern, sagt, so eine Abstimmung lasse sich relativ leicht manipulieren. Wer etwa eine eigene Domain habe, könne zig E-Mail-Adressen darüber laufen lassen. Auch gebe es Dienste im Netz, über die man Mail-Adressen erzeugen könne. Allerdings sagt er auch, dass durch die benötigte Bestätigung trotzdem ein hoher Aufwand für die Betrüger entstehe. Insofern sei die Abstimmungsweise halbwegs manipulationssicher. „Fahrlässig war das nicht“, sagt der Experte.
Stephan, der Sprecher der WSW sagt, der Betrug werde nicht mit den Wettbewerbsteilnehmern in Verbindung gebracht. „Das war nicht nur ein Angriff auf uns und den Wettbewerb, sondern auch auf die Projekte.“
Domains, die mit dem Betrug zusammenhängen, seien gesperrt worden, sagte Stephan, die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Es sei aber nicht auszuschließen, dass weitere Bereinigungen vorgenommen werden müssten. Die Abstimmung läuft noch bis zum 30. November um 0 Uhr.