Stadtwerke wollen Strom aus Wind

Auf der Kleinen Höhe zwischen Wuppertal und Neviges wollen die WSW ein 150 Meter hohes Windrad bauen.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Pläne sind nicht ganz neu, nun aber werden sie konkret. Die Wuppertaler Stadtwerke haben die Baugenehmigung für ein Windrad auf der Kleinen Höhe beantragt. Wenn das Vorhaben alle Hürden problemlos nimmt, könnte sich Wuppertals erste Windmühle bereits gegen Ende des nächsten Jahres drehen. Aber noch sind nicht alle Fragen beantwortet. So steht der Durchmesser des Rotors nicht fest. Dessen Maß gab Frank Schwarz von den WSW gestern mit „90 bis 120 Meter“ an.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Michael Müller, hatte zum Ortstermin auf die Kleine Höhe gebeten. Dort unterhielten sich Experten der WSW mit Mitgliedern der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg und Vertretern der Wuppertaler Bauernschaft. Ziel war, durch frühzeitige Information Verständnis für das rund vier Millionen Euro teure Windkraftwerk zu wecken. Denn der Standort ist sensibel, und Auswirkungen auf die Anwohner sind nicht von der Hand zu weisen. Von Verschattung durch die riesengroßen Rotorblätter und das mächtige Stahlgestell war die Rede, auf dem der Wohnmobil-große Motor thront, und von Geräuschen, die das Windrad machen wird.

Der Standort ist ideal für eine Windkraftanlage. Er gehört zu insgesamt 19 Stellen in Wuppertal, die überhaupt für Energie aus Wind infrage kommen. Dennoch sind sowohl die Stadtwerke als auch CDU-Mann Müller vorsichtig. Sie wollen alle Beteiligten informieren, die Anwohner einbinden, ehe Nägel mit Köpfen gemacht werden. Im August wollen die WSW persönliche Einladungen zu einem Informationsabend in einem nahe gelegenen Gemeindezentrum verschicken. Transparenz sei oberstes Gebot, sagte Frank Schwarz.

Die Kleine Höhe hatte die Wuppertaler erst vor Jahresfrist mobilisiert. Damals machten Pläne die Runde, nach denen das Land NRW auf der städtischen Fläche eine forensische Klinik für Sexualstraftäter errichten wollte. Diese Idee ist vom Tisch. Die Forensik entsteht nun ein paar Hundert Meter Luftlinie entfernt auf dem Gelände der Diakonie Aprath.

Für die Kleine Höhe ist trotz Windkraft laut Michael Müller wie schon seit Jahren weiter Gewerbe vorgesehen. „Bisher konnten wir nichts machen. Aber jetzt haben wir im Haushalt wieder die finanziellen Möglichkeiten, das Gelände für die Vermarktung zu entwickeln.“