Standort Lichtermarkt: Händler fürchten Trostlosigkeit

Anbieter wollen bisherige Standorte in der Elberfelder Innenstadt unbedingt behalten.

Elberfeld. Die Webcam zeigt das Weihnachtsdorf — 24 Stunden lang in weihnachtlicher Stille statt von Leben erfüllt. Für den Arbeitskreis der Markthändler ist dieses Beispiel aus Remscheid ein Fingerzeig. Sollte die IG 1 als Veranstalter auf ihrem Plan bestehen, den Lichtermarkt aus den Einkaufsstraßen herauszunehmen und auf Plätze zu verteilen, dann drohe dem weihnachtlichen Elberfeld die gleiche Trostlosigkeit.

Von Zersiedelung des Lichtermarktes sprach Werner Richter, als er am Dienstag mit rund 30 anderen Händlern über das weitere Vorgehen beriet. „Coenen drückt sich“, war die einhellige Meinung der Händler, die gehofft hatten, beim Treffen mit Jos Coenen oder anderen Vertretern der IG 1 sprechen zu können. So blieb es vorerst bei Mutmaßungen darüber, warum die IG 1 Veränderungen des Weihnachtsmarktes anstrebt.

„Kundenströme kann man nicht umlenken“, bekräftigte Richter seine Position. Würden die Verkaufsbuden auf Nebenschauplätze verlagert, dann bedeute das massive Einbußen. Sehr wohl könne er sich vorstellen, dass die IG1 mittlerweile im Weihnachtsmarkt eine Konkurrenz sehe und ihn daher verdrängen wolle. Diese Rechnung aber gehe nicht auf, denn Markt und Geschäfte müssten sich ergänzen, um für Kunden attraktiv zu sein.

Als Jos Coenen Anfang Dezember der Bezirksvertretung Elberfeld die Pläne der IG 1 vorgestellt hatte, war die Rede davon, dass auch die Marktgemeinschaft des Neumarkts einbezogen würde. Deren Vorsitzender Dietmar van der Klok fand am Dienstag scharfe Worte. Er werde den Platz nicht zugunsten des Weihnachtsmarktes räumen. Auch Werner Richter und sein Arbeitskreis haben kein Interesse daran.

Für heute hat Coenen zwei Vertreter des Arbeitskreises zum Gespräch eingeladen. Unterdessen erinnert Nüket Wonsak, die sich als Aushilfskraft auf dem Markt ihr Weihnachtsgeld verdient, an die Arbeitsplätze, die der Markt schaffe — sofern er nicht zersiedelt werde.