Stadtentwicklung Straße Hesselnberg wird erneuert
Barmen · Baustart ist am 25. Mai – Bürgerinitiative „Aufbruch Hesselnberg“ wünscht sich im Anschluss Umwandlung in eine Einbahnstraße.
Am Hesselnberg rollen demnächst die Bagger an. Die Straße wird zwischen Christbusch und Bendahler Straße auf insgesamt rund 800 Metern aufgerissen, um neue Regen- und Schmutzwasserkanäle sowie zum Teil Gasniederdruckleitungen und Stromkabel zu verlegen. Die Bauarbeiten sind in drei Abschnitte unterteilt und werden insgesamt zirka 20 Monate in Anspruch nehmen. Darüber informierte Sascha Burghoff von der Baustellenkommunikation der WSW.
Der erste Teil der Bauarbeiten erstreckt sich von Christbusch bis zur Haspeler Schulstraße auf rund 200 Metern. Baustart ist nach aktuellem Stand der 25. Mai. Der zweite Bauabschnitt umfasst die Strecke zwischen Haspeler Straße und Gemsenweg:
Kosten belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro
Die Bauarbeiten werden zirka acht Monate andauern. Anschließend wird in umgekehrter Richtung vorgegangen und am Abschnitt zwischen Bendahler Straße und Gemsenweg gearbeitet – von der Bendahler Straße aus beginnend –, was voraussichtlich fünf Monate in Anspruch nehmen wird. Im Anschluss an die Leitungsarbeiten bringt die Stadt in jedem Bauabschnitt neuen Asphalt auf.
Bei den für die Arbeiten angepeilten 20 Monaten kann es zu Verzögerungen kommen, sagt Burghoff. Da die Straße Hesselnberg ein großes Projekt sei, könne sich die Fertigstellung seiner Erfahrung nach auch durch ungünstige Wetterverhältnisse wie einen harten Winter nach hinten verschieben.
Die Baukosten betragen zirka 2,4 Millionen Euro. In der ganzen Zeit soll der Fahrzeugverkehr für Anlieger möglich bleiben – im Rahmen dessen, wie es die Bauarbeiten zulassen. Zu Anliegern zählt nicht nur, wer in der Straße wohnt, sondern beispielsweise auch, wer dort jemanden besuchen möchte oder an der Stelle eine Garage hat, präzisiert Burghoff.
Die Straße Hesselnberg nach den durchgeführten Bauarbeiten in eine Einbahnstraße umzuwandeln, wünscht sich Axel Frevert von der Bürgerinitiative „Aufbruch Hesselnberg“; er ist ebenso Bezirksvertreter der Grünen in Barmen. Durch die neuen Gebäude, die im Umkreis am Christbusch entstehen – der Flat-Tower sowie über hundert altersgerechte Wohnungen am ehemaligen Witte-Gelände – befürchtet er „erheblich“ mehr Verkehr.
„Immerhin ziehen 200 Menschen in unseren Stadtteil, der zurzeit etwa 2500 Einwohner hat“, sagt er. Die Straße Hesselnberg sei obendrein „sehr eng“. Zwischen Bendahler Straße und Christbusch lägen auch eine Kita, eine Grundschule und die griechische Schule. „Eine Einbahnstraßenregelung würde den Verkehr insgesamt reduzieren beziehungsweise über die Maurerstraße in Richtung Elberfeld ableiten“, sagt er. Nur für Busse und Fahrräder sollte die Einbahnstraße in der Gegenrichtung befahrbar sein.
Täglich gebe es „schwierige Begegnungssituationen“ von Bussen mit Autos. Brenzlig werde es dann auch für die Radfahrer. Hinzu komme der Hol- und Bringverkehr vor den Schulen. „Die Einbahnstraße würde das Gefährdungspotenzial reduzieren. Ein separater Radweg wäre wünschenswert, aber ist rechtlich problematisch in einer Tempo-30-Zone“, bemerkt Frevert.
Wichtig wären ihm aber auf jeden Fall breitere Gehwege zwischen Gemsenweg und griechischer Schule, damit sich Eltern mit Kinderwagen gegenseitig ausweichen und Grundschulkinder auf Rädern gefahrlos unterwegs sein können. „Die WSW hat hier Verbesserungen angekündigt“, so Frevert.
Busumleitung in Planung
Sorgen macht sich Christina Nolte, die ebenfalls der Initiative „Aufbruch Hesselnberg“ angehört, um den ÖPNV: Wenn die Straße aufgerissen wird, betrifft dies die Linie 628, die hier in beiden Richtungen fährt. „Fast zwei Jahre ohne Busverkehr ist für Leute mit Gehschwierigkeiten ein großes Problem“, findet sie mit Blick auf den langen und steilen Berg, der besonders für in ihrer Mobilität eingeschränkte Bürger schwer zu bewältigen ist.
Auf Nachfrage bei den WSW teilte Rainer Friedrich von der Presseabteilung mit, dass die Planungen für die Busumleitung noch nicht so weit gediehen sind. Die Fahrgäste würden aber rechtzeitig informiert, wenn die Pläne konkret sind.
Für Christina Nolte steht fest, dass der Hesselnberg als Quartier aufgewertet werden muss, Bürger sollten verstärkt mit einbezogen werden, um den Ort „schön und lebenswert“ zu machen. So wie das Quartier jetzt sei, solle es nicht bleiben.