Stromausfall: Defektes Kabel war schuld
Sechsstelliger Schaden: 4000 Grad heißer Lichtbogen Samstagnacht im Umspannwerk am Hahnerberg.
Wuppertal. Die Ursache für den mehrstündigen Stromausfall in der Nacht zum vergangen Sonntag im Süden Wuppertals ist gefunden: Nach Angaben der Stadtwerke (WSW) war eine 10-KV-Leitung an der Hahnerberger Straße defekt. Das führte am Samstag um 21.33 Uhr zu einem Kurzschluss im Umspannwerk am Hahnerberg, dem ein stundenlanger Stromausfall in Cronenberg und der Elberfelder Südstadt folgte. Unter anderem habe sich dabei in dem Gebäude ein so genannter Lichtbogen aus elektrischer Energie gebildet.
„Dabei entstehen Temperaturen bis zu 4000 Grad Celsius“, erklärte gestern Udo Kadach von der WSW-Prozess- und Netzwerktechnik am Montag vor Ort. Entsprechend sehen die betroffenen Bereiche im Umspannwerk aus. Die Hitze hat Aluminium verdampfen lassen. Zu Löschen gab es für die Feuerwehr übrigens nichts. mehr. Dafür wurde in der Nacht ausgiebig gelüftet. Die Örtlichkeit darf derzeit trotzdem nur mit Mundschutz betreten werden. Die Stadtwerke gehen derzeit von einer sechsstelligen Schadenssumme aus.
Die Stromversorgung war am Sonntag gegen 6 Uhr wieder komplett hergestellt. Wie berichtet, waren unter anderem Straßenlaternen und Ampelanlagen ausgefallen. Die Polizei fuhr verstärkt Streifen. Verletzt wurde niemand.
Die Wuppertaler nahmen den stundenlangen „Blackout“ vergleichsweise gelassen. Im Online-Forum wird vorwiegend gewitzelt: „Zum Glück hatte meine Frau schon zu Ende gespült und ich genug Bier im Kühlschrank“, schreibt ein Leser. „Hier war auch der Strom weg, kein Fernseher, kein Internet. Musste den Abend mit meiner Familie verbringen — scheinen echt nette Leute zu sein“, postet ein Anderer. Mancher Wuppertaler zieht sogar Vergleiche zum großen Stromausfall von New York im Jahr 1977 und blickt gespannt in die Zukunft: „Immer locker bleiben. Nach manchem Stromausfall gab´s einen Babyboom. Warten wir's ab.“